«Dieses Buch schenkte ich jeder Führungskraft in meinem Umfeld»
ETH-Professor Thomas Zurbuchen war Wissenschaftsdirektor der Nasa. Er zieht aus jedem Buch eine Lehre und hätte gern die Biographie von Albert Einstein geschrieben.
Das Buch, das ich am häufigsten gelesen habe.
In «… trotzdem Ja zum Leben Sagen» (1946) hat der Psychologe Viktor E. Frankl seine Erlebnisse im Konzentrationslager aufgezeichnet. Noch heute sind seine Lektionen über den Sinn des Lebens in schwierigsten Umständen aktuell und wertvoll.
Das Buch, das ich erst später verstanden habe.
Die satirische Science-Fiction-Geschichte «Per Anhalter durch die Galaxie» (engl. Originalausgabe 1979) von Douglas Adams ist unglaublich mehrschichtig. Es ist mittlerweile mein Lieblingsbuch über Philosophie und die grossen Fragen des Lebens – und es ist dazu auch sehr lustig.
Das Buch, das ich am häufigsten verschenke.
Alfred Lansings Buch über die gescheiterte Antarktisexpedition von Ernest Shackleton heisst «635 Tage im Eis» (engl. Originalausgabe 1959). So lange dauerte es, bis die 28 Männer der «Endurance» wieder in Sicherheit waren, nachdem ihr Schiff 1915 von Packeis eingeschlossen und zermalmt worden war.
Dass die ganze Crew überlebte, ist zu einem grossen Teil Shackletons umsichtiger Führung zu verdanken und der Tatsache, dass er auch vor schier unüberwindbaren Hindernissen nicht aufgab. Das Buch ist voller Lektionen für Leute, die Teams leiten, und darüber hinaus einfach eine tolle Geschichte. Ich schenkte es 2020 jeder Führungskraft in meinem Umfeld, weil es durch die Pandemie unglaublich aktuell wurde.
Das Buch, das meine Meinung und mein Verhalten verändert hat.
Der Wirtschaftsnobelpreisträger Daniel Kahneman stellt in «Schnelles Denken, langsames Denken» (2012) dar, auf welch unterschiedliche Weise wir denken. Nicht alle diese Denkmuster führen zu guten Entscheidungen. Ich brauche seine Lektionen jede Woche.
Das Buch, das ich gerne selber geschrieben hätte.
Die Biographie jenes ETH-Absolventen, der zu viele verrückte Ideen hatte, um eine Stelle an einer Universität zu bekommen, und deshalb im Patentamt in Bern landete. Von dort aus veränderte er 1905 mit der Publikation der speziellen Relativitätstheorie und weiteren bahnbrechenden Arbeiten die Welt. «Einstein» (2007) von Walter Isaacson ist eine packende Erzählung über Forschung, Geschichte und Menschlichkeit.
Das Buch, das ich allen aufstrebenden jungen Leuten empfehle.
«Dein Ego ist dein Feind» (2017) von Ryan Holiday ist ein Buch über eine grosse Einsicht der Stoiker aus der Antike: Oft stehen nicht andere unserem Erfolg im Weg, sondern wir selbst. Komplementär gehört «Stoische Weisheit» (2022) von Nancy Sherman dazu.