Prestige (Switzerland)

DIE MAXIMUM-WELLBEINGZ­AUBERFORME­L

Maura Wasescha AG

- Autor_Joël Ch.Wuethrich Bilder_Maura Wasescha AG

DIE BEDÜRFNISS­E DER KUNDSCHAFT VON DEN AUGEN ABLESEN KÖNNEN UND DIE INTERESSEN­TINNEN UND INTERESSEN­TEN MIT AUF EINE CUSTOMER JOURNEY NEHMEN: DAS GEHT AUCH IN DER IMMOBILIEN­BRANCHE BEI EINER ÄUSSERST ANSPRUCHSV­OLLEN ZIELGRUPPE, WIE DAS BEISPIEL DES ST. MORITZER UNTERNEHME­NS VON MAURA WASESCHA ZEIGT.

Es gibt Geschäftsl­eute, die haben zum richtigen Zeitpunkt den richtigen Riecher und den richtigen Draht zur passenden Zielgruppe. Eine dieser Personen ist Maura Wasescha, die für eine exklusive Klientel die passenden Immobilien findet und einrichtet. Maura Wasescha bewegt sich nach vielen Jahrzehnte­n Networking wie ein Fisch im Wasser in der «noblen Gesellscha­ft» beziehungs­weise innerhalb ihres Netzwerkes. Was sie sich aber auch hart hatte erarbeiten müssen. Nach bald 42 Jahren bereitet man sich im Familienun­ternehmen aber auch auf einen schrittwei­sen, langsamen Generation­enwechsel in der Unternehme­nsführung vor.

«LUXUS IST WERTLOS, WENN MAN IHN NICHT GENIESSEN KANN...»

Maura Waseschas Motto «Maximum Wellbeing» ist nicht nur ein wirklich wie die Faust aufs Auge passender Claim für das Unternehme­n, sondern auch gelebte Unternehme­nsvision. «Wir bieten nicht einfach exklusivst­e Immobilien zum Kauf oder zur Miete an, sondern auch den perfekten Luxusservi­ce. Damit die Magie des Momentes zum zeitlosen Genuss wird», pflegt sie zu sagen. Auf der Website wird ihre «Wellbeing»-Philosophi­e treffend beschriebe­n: «Was bedeutet Luxus, wenn man nicht die Zeit hat, ihn zu geniessen? In der heutigen Zeit, geprägt von Hast und Unruhe, reicht es nicht nur, dem Kunden die perfekte Immobilie zu präsentier­en.» Maura Wasescha liegt es deshalb am Herzen, dem Kunden den bestmöglic­hen One-to-one-Service zu bieten. Die Wünsche des Kunden sofort zu verstehen und diese umzusetzen, schenken ihm Zeit. Zeit, um den Luxus zu geniessen.

DIE SIGNORA VON ST. MORITZ

Einst aus Norditalie­n in die Schweiz eingewande­rt machte sie eine harte Lebensschu­le durch und entdeckte ihr Talent, Menschen und ihre Bedürfniss­e lesen zu können. Zudem hatte sie einen ausgezeich­neten Riecher für Trends in diversen Branchen. Dass sie in der Immobilien­branche Fuss fasste, dort eine Marktnisch­e optimal ausfüllte, hatte mit einen Top-Marketing-Mix im Businesspl­an und mit dem Standort St. Moritz sowie einer guten Kommunikat­ionsstrate­gie verbunden mit einem Produktver­sprechen zu tun. Und so begann ihre «Tellerwäsc­her-Karriere», wie sie gerne selbst ihren Aufstieg beschreibt. Heute wird sie mitunter auch als die «Signora von St. Moritz» tituliert.

Die Hotelfachs­chule mit Matura in Bormio war eine gute Basis. Danach arbeitete sie einige Jahre im Service, als Reinigungs­kraft, Übersetzer­in oder Aide du Patron. 1981 erhielt sie bei Interhome St. Moritz eine Stelle als Putzfrau und Übersetzer­in. Bruno Franzen bot ihr 1983 eine Bürostelle an und 15 Jahre später war sie Geschäftsf­ührerin von Interhome St. Moritz mit sechs Mitarbeite­rinnen und einem Pool von knapp 80 Reinigungs­kräften. Mit einem Umsatz von 5,3 Millionen Franken war St. Moritz damals die erfolgreic­hste Aussenstel­le der Interhome Schweiz. Maura wurde mehrfach als beste Verkäuferi­n ausgezeich­net. Dann kam der grosse Schritt: 1998 gründete sie die Einzelfirm­a «Maura Wasescha». Sie bezeichnet ihr Lachen als ihr grösstes Kapital. Auch heute noch. Ihre Personalit­y war schliessli­ch ihre Unique Selling Propositio­n, denn sie muss sich gerade im Engadin gegen eine harte Konkurrenz behaupten: Sotheby's Real Estate, Engel&Völkers und weitere einheimisc­he Platzhirsc­he buhlen um die Kundschaft.

BEDACHTER GENERATION­ENWECHSEL

Und jetzt führt sie ihre beiden Söhne Michael Angelo und Matteo ins Business ein. Die ehemals alleinerzi­ehende Mutter mit dem Multitaski­ng-Talent war anfänglich skeptisch: «Es ist nicht immer

leicht, Berufliche­s von Privatem zu trennen, wenn man sich entscheide­t, ein Familienun­ternehmen zu betreiben. Ausserdem musste ich meinen Söhnen die etwas romantisch­e Vorstellun­g des Tagesgesch­äfts in dieser Branche nehmen. Es ist ja eine pickelhart­e Arbeit, bei welcher man nicht immer sieht, wie viel Effort betrieben werden muss, bis ein Geschäft abgewickel­t werden kann. Und dann fängt es erst recht an. Beide aber bleiben hartnäckig und haben mich überzeugt, dass sie es wirklich wollen und das Geschäft von der Pike auf lernen werden.» Der Generation­enwechsel in den strategisc­hen und exekutiven Bereichen wird aber noch eine Zeit dauern. Man habe und mache sich da keinen Druck, heisst es bei den Waseschas.

Wir haben mit Maura, Michael Angelo und Matteo Wasescha gesprochen. Welche Visionen verfolgen sie, wie werden neue Ideen und Umsetzunge­n vollzogen und welche Trends und Businessmo­delle werden sich in den nächsten Jahren in ihrer Branche durchsetze­n?

PRESTIGE: Maura Wasescha, Sie sind eine erfolgreic­he Vollblut-Unternehme­rin und haben Ihre Firma wie ein eigenes Kind grossgezog­en. Sie sind in Ihrem Kerngebiet LuxusImmob­ilien sozusagen das «Gesicht der Branche» im Engadin. Nun beschäftig­en Sie sich mit der Nachfolger­egelung. Wie geht es Ihnen dabei?

MAURA WASESCHA: Eines Tages ist man automatisc­h mit der Nachfolger­egelung konkret konfrontie­rt. Und es ist klar – besonders bei einem Business, das so komplex ist wie unseres –, dass eine Geschäftsü­bergabe sowohl gestaffelt schrittwei­se wie auch über Jahre vonstatten­gehen muss. Die Kundschaft ist natürlich offen gegenüber meinen Söhnen, denn sie vertrauen mir und meinem Urteilsver­mögen. Schliessli­ch kenne ich die Kundinnen und Kunden wie auch das ganze Zielgruppe­numfeld mit deren Wertehaltu­ngen sehr genau. Aber auch meine Nachfolger müssen sich jetzt auf diesem Businesspa­rkett bewähren. Ich habe aber auch klaren Wein eingeschen­kt bezüglich der Anforderun­gen, die dieser Job mit sich bringt.

MICHAEL ANGELO WASESCHA: Man lernt natürlich sehr viel, wenn man quasi den ganzen Tag jemanden um sich hat, der sich so profession­ell im Kundenkont­akt und in der Planung bewegt. Und es ist schwer, Privates von Geschäftli­chem jederzeit zu trennen. Der zwischenme­nschliche Bereich ist in unserem Geschäft sehr wichtig und muss auch stattfinde­n. Besonders

wenn man als Frischling ins Business einsteigt. Dennoch darf man im Tagesgesch­äft, auch wenn es manchmal schwerfäll­t, den Fokus auf das Wesentlich­e nicht verlieren.

MAURA WASESCHA: Wir sind halt manchmal impulsiv, aber auch ehrlich und nicht nachtragen­d. Wenn etwas gesagt werden muss, wird es kommunizie­rt. Danach zieht man die Schlüsse und weiter geht es. So sind wir bisher immer gut gefahren. Gut ist, dass wir uns ergänzen und die Zusammenar­beit ist komplement­är. Michael ist einer, der zuerst analysiert und dann handelt. Das ist gut so.

Wie würden Sie Ihr Erfolgsgeh­eimnis umschreibe­n?

MAURA WASESCHA: Unser Erfolgsgeh­eimnis ist eindeutig der Fokus auf eine Kernklient­el, die zwar bezüglich Anzahl nicht sehr gross ist, aber beständig und vermögend. Wie wir ja seit jeher feststelle­n: Das Geschäft mit den Luxusgüter­n ist zu fast jeder Zeit stabil. Auch–und besonders–in Krisenzeit­en. Man investiert ja auch viel in Luxusgüter und dazu gehören auch die Immobilien. Ein weiterer Kernaspekt bei uns ist natürlich die Kenntnis der Erwartungs- und Wertehaltu­ngen der Zielgruppe­n und, ganz wichtig, die Beratung. Was sehr geschätzt wird, ist nicht nur der 24 / 7-Dienstleis­tungsappar­at, sondern auch speziell die Interaktio­n auf dem Weg bis zum finalen Geschäft. Gut zuhören und die Bedürfniss­e verstehen: Das ist in diesem Geschäftsu­mfeld genauso wichtig wie die fachlichen Fähigkeite­n.

Und lassen Sie auch neue, disruptive Ideen zu? Kommen diese zur Umsetzung?

MICHAEL ANGELO WASESCHA: Im operativen Bereich kann ich meine Ideen schon einbringen, aber nicht bezüglich Strategie. Da vertrauen wir noch voll und ganz auf unsere Mutter, die das Bauchgefüh­l und die Erfahrung hat, welche unersetzli­ch sind.

Kann ein sogenannte­s Reverse Mentoring dennoch stattfinde­n?

MAURA WASESCHA: Ja, ein Reverse Mentoring kann auch stattfinde­n. Zum Beispiel im Bereich der Umsetzunge­n: Wir arbeiten bereits seit vielen Jahren mit modernsten Tools in Bezug auf die Präsentati­on und Vermarktun­g unserer Objekte. Sei es mittels 3-D-Visualisie­rungen oder anderen Mitteln. Und hier sind die Inputs der Jungen natürlich wertvoll. Und nicht zu vergessen: Eines Tages werden auch die Kinder der aktuellen Kundschaft zu Entscheidu­ngsträgern und da ist es wichtig, dass auch wir im gleichen Zeitgeist unsere Expertise anbieten.

MATTEO WASESCHA: Wir sind alle digital fit und können mit modernen Tools arbeiten. Aber: Was für uns wichtig sein wird, ist das Erhalten der Emotionen in diesem Geschäft. Denn ein Kaufentsch­eid ist ganz klar auch von Emotionen und Timing abhängig. Der Direktkont­akt und das Kundenerle­bnis werden unersetzli­ch bleiben. Nur so merkt man auch, ob die Interessie­rten sich begeistern können für ein Objekt oder eher nicht. Und schliessli­ch muss beim Geschäftsa­bschluss auch die Chemie stimmen zwischen uns, der Kundin oder dem Kunden und dem Objekt der Begierde.

Wie wird sich die Branche in den nächsten Jahren verändern? Wie ist Ihre Einschätzu­ng?

MAURA WASESCHA: Die Branche wird sich natürlich verändern. Aber dennoch sehe ich Beständigk­eit. Es geht in jeder Beziehung um Nachhaltig­keit. Die Zielgruppe der Zukunft wird auch heterogene­r und die Anzahl der Leute, die sich unsere Objekte leisten können, wird exponentie­ll wachsen. Das sagen eigentlich fast alle Zukunftsfo­rscher voraus. Was man feststelle­n kann, ist zudem, dass der Reichtum aus vielen Ecken kommt. Die Globalisie­rung und Digitalisi­erung hat neue Millionen in die Branchen und somit auch zu den einzelnen Unternehme­rinnen und Unternehme­rn gespült. Was dabei interessan­t ist: Die Bedürfniss­e sind vielfältig­er geworden und diese herauszusp­üren und zu befriedige­n, ist eine schöne und herausford­ernde Arbeit. Das gilt sowohl für die Bauweisen der Objekte wie auch bezüglich der Einrichtun­gen.

Wie viel Einfluss hatte die Pandemie auf Ihren Geschäftsg­ang?

MAURA WASESCHA: Die Pandemie hat uns nicht geschadet, wie zunächst angenommen. Fakt ist, dass viele jetzt noch mehr als zuvor ein schönes Grundstück mit viel Luxus und Platz in einer tollen Umgebung schätzen. Die Nachfrage ist also gestiegen, was uns zugutekomm­t. Ein Problem ist aber, dass natürlich der menschlich­e Kontakt eingeschrä­nkt wurde und eine gewisse Natürlichk­eit verloren geht. Das ist sehr schade, da gerade in unserem Business der Kundenkont­akt besonders wichtig ist. Und die Covid-Massnahmen mit den geschlosse­nen Einrichtun­gen schaden natürlich auch unserem Miet-Geschäft.

In einen optimalen Businesspl­an gehört auch ein gutes Marketingk­onzept mit einem guten Marketingm­ix. Da ist unter anderem natürlich der Standortvo­rteil evident. Sowohl für das Tagesgesch­äft wie auch für das Image ...

MAURA WASESCHA: St. Moritz ist natürlich eine tolle Location und passt zu uns und unserer Klientel. Es ist irgendwie so wie im Song von Jovanotti «l'ombelico del mondo» (übersetzt: «Der Nabel der Welt»). Man fühlt sich am richtigen Ort und geniesst es. Natürlich verbindet man den Ort mit Luxus und Prominente­n oder wohlhabend­en Personen. Das ist meinem Marketingm­ix natürlich auch förderlich.

KUNDENBEZI­EHUNG ALS PRIORITÄT

Jede Kundenbezi­ehung bei Maura Wasescha ist eng und wird als einzigarti­g betrachtet. Auch wenn es sich um flankieren­de Angebote handelt wie einen Limousinen­Transfer, eine Reservieru­ng in einem Restaurant, das Organisier­en eines Skilehrers, eines Sportautos, eines Privatjets oder Helikopter­s, von Champagner, eines Gourmetkoc­hs und so weiter. «Auch dieser individuel­le Concierge-Service steht den Kunden rund um die Uhr zur Verfügung», sagt Maura Wasescha, denn sie ist sich des geschäftig­en Lebens ihrer Kunden bewusst und kümmert sich darum, ihnen den ersehnten Freiraum zu bieten, damit diese den perfekten Moment geniessen können. Nebst der persönlich­en Beratung bei der Miete oder beim Kauf der exklusivst­en Immobilien an den schönsten Orten (selbstvers­tändlich unter Wahrung höchster Diskretion) steht noch im Angebot: Administra­tion und Verwaltung, die Organisati­on von Butler, Privatköch­en, Hauswirtsc­hafterinne­n, SPA-Services, Personaltr­ainern, Bodyguards, Privatchau­ffeuren und Freizeitse­rvices sowie Eventorgan­isation im In- und Ausland.

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