ZEHN JAHRE PRESTIGE
Gedanken von Helena Ugrenovic, erste Chefredakteurin des PRESTIGE
Zwei Jahre nachdem PRESTIGE geboren war und die ersten Ausgaben publiziert wurden, wechselte ich als damalige Chefredakteurin zu einem internationalen Logistikkonzern, schrieb als freischaffende Redakteurin für PRESTIGE und war auch weiterhin als «Brainstormer» und Mit-konzepterin in die Projekte des Verlags involviert. Zum 10-jährigen Jubiläum sass ich erneut im Büro von Francesco: «Könntest du interimsmässig die Chefredaktion für die Jubiläumsausgabe übernehmen? Wir machen sicher 260 Seiten oder so. Hast du schon eine Idee?» Dieses Mal war es war kein Sprung ins kalte Wasser, aber ich arbeitete 100 Prozent in der Claims & Complaints-abteilung des Logistikkonzerns und hatte zwei Monate Zeit, 260 Seiten der Jubiläumsausgabe zu füllen, die knallen sollte. Doch das Flämmchen brannte wie ein Feuer, und die Kreativität war getriggert. Gemeinsam brüteten wir über Rubriken, die wir noch ergänzend zur bestehenden Struktur einbauen wollten. Die Cover-gestaltung lag in Francescos Händen, als ausgesprochen affiner Ästhet hatte er bei jeder Ausgabe genaue Vorstellungen, welches Cover es sein sollte. Nächtelang sass ich auf meiner Terrasse, recherchierte Themen, schrieb Berichte und verlor mich in Stunden für die perfekte Bildauswahl. Die Welt ist voller interessanter Themen, diese zu finden ist einerseits Recherche und andererseits das Anzapfen an das eigene Wissen, was man selbst bereits irgendwo aufgesammelt hat. Ich mag es, interessante Storys mit der Welt zu teilen, und so basierte die Themenauswahl auf Geschichten, die mir gefielen und von denen ich überzeugt war, dass sie auch unseren Lesern gefallen würden.
Trotz der schier nicht enden wollenden Arbeit faszinierte es mich immer wieder, wie ein Magazin entsteht, wie es sich füllt, wie verschiedenste Themen und unterschiedlichste Facetten schlussendlich ein harmonisches Ganzes bilden. Der schönste aller Momente ist jedoch der, wenn man das gedruckte Magazin in den Händen hält, es durchblättert und denkt: «Wow, das hast du gemacht!»