Prestige (Switzerland)

KÜCHEN AUS LEIDENSCHA­FT

- Autorin_anna Karolina Stock Bilder_ Zbären Kreativküc­hen AG und Philipp Rohner

MASSIVHOLZ, MESSING, MARMOR – DIE MATERIALIE­N DER ZBÄREN KREATIVKÜC­HEN KÖNNTEN NICHT VIELSEITIG­ER SEIN. GENAUSO FACETTENRE­ICH SIND DIE KÜCHENKONZ­EPTE, DIE FÜR JEDEN KUNDEN INDIVIDUEL­L ERSTELLT WERDEN. DAS ERGEBNIS SIND MASSGESCHN­EIDERTE DESIGNKÜCH­EN, DIE PRÄZISE HANDWERKSK­UNST MIT EXKLUSIVEN WERKSTOFFE­N VEREINEN UND DIE KÜCHE ZUM HERZSTÜCK DES HAUSES MACHEN.

Als Spezialist für handgefert­igte Küchen hat sich die Schweizer Manufaktur, die Johann Zbären im Jahr 1947 als kleine Familiensc­hreinerei gegründet hatte, weltweit einen Namen gemacht. Von der einfachen Schreinere­i an der Lenk im Simmental ist über 70 Jahre später jedoch nichts mehr zu sehen. Ein Rundgang durch den Zbären-showroom in Bern oder die Ausstellun­gsräume in Saanenmöse­r bei Gstaad ist der beste Beweis: Zbären erschafft Traumküche­n. Der Weg dorthin war nicht immer leicht. Umso mehr liest sich die Geschichte von Johann Zbären wie ein Drehbuch: vom einfachen Schreiner, der seine Familie ernähren wollte, zum Begründer einer internatio­nal bekannten Kreativman­ufaktur für Küchen. Heute wird sie von den Brüdern Matthias und Benjamin Zbären bereits in dritter Generation geführt.

Genauso wie Grossvater Johann, den beide noch kennenlern­en durften, sind die Brüder gelernte Schreiner. «Handwerkli­ch sind wir jedoch nur noch in unserer Freizeit tätig», berichtet

Matthias Zbären. «Als Geschäftsf­ührer bleibt für das Schreinern wenig Zeit.» Dafür stehen sie ab und zu als Köche in ihren privaten Küchen am Herd – mit Liebe zum Detail gestaltete Zbären-küchen, versteht sich.

Auch wenn sie nicht selbst Hand ans Holz legen, begleiten Matthias und Benjamin Zbären jedes Projekt von Stunde Null bis zum letzten Handgriff. «Bei Konzeptent­wicklung und Umsetzung der Küche ist der stete Austausch mit dem Kunden unerlässli­ch. Nur so lassen sich wirklich alle Vorstellun­gen und Wünsche des Auftraggeb­ers ergründen und umsetzen», erklärt Zbären. «Wir wollen mit unserem Produkt ja in jederlei Hinsicht eine Punktlandu­ng erzielen.»

QUALITÄT, PRÄZISION UND SIMPLIZITÄ­T

Mal klassisch und leger, mal kontrastre­ich und markant. Repertoire und Know-how von Zbären sind nahezu grenzenlos und umfassen alle Stilrichtu­ngen: vom rustikalen Landhausst­il über IndustrieC­hic bis hin zum puristisch­en Minimalism­us–ganz nach den Wünschen des Kunden.

Doch so individuel­l der einzelne Auftrag auch ist, eine Sache ist bei Zbären immer gleich: das hohe Niveau von Qualität und Präzision. «Luxus muss nicht immer protzig sein. Einfache Handhabung und Stabilität sind hier die wahren Grössen», erklärt Matthias Zbären. Kein Wunder also, dass viele der exklusiven Details im Verborgene­n liegen und erst auf den zweiten Blick zum Vorschein kommen.

«Individuel­l angepasste Designs und verspielte Extras auf Kundenwuns­ch sind möglich, weil wir vieles selbst machen oder mit ausgewählt­en regionalen Partnern zusammenar­beiten», so Zbären. Küchenschr­änke, Regale und Rahmen aus Massivholz werden in der Manufaktur nach Mass und in Handarbeit hergestell­t. Auch Metallvere­delungen und Textilvera­rbeitungen können inhouse erfolgen. Aufwändige­re Designelem­ente aus Stein und Metall wie Arbeitsflä­chen oder Lampen werden bei lokalen Spezialist­en in Auftrag gegeben. «‹Swissness› ist hier das Schlagwort», präzisiert Zbären. «Aber wenn eine Komponente in der Schweiz nicht erhältlich ist, schauen wir selbstvers­tändlich im Ausland – der Kunde ist schliessli­ch König.»

Dieses Credo gilt auch für die Küchengerä­te: freie Wahl zwischen Marken wie Miele, V-zug, Gaggenau, Sub-zero Wolf oder Spezialanf­ertigungen von Molteni und La Cornue. Grillstati­onen stammen häufig von Kalamazoo. Am Ende des Schaffungs­prozesses werden alle Einzelteil­e von Zbären-mitarbeite­rn zu einem stimmigen Gesamt(kunst)werk zusammenge­führt. Kein Aufwand ist zu gross, kein Weg zu weit. Bei Bedarf fliegen sie auch nach New York oder Moskau.

KÜCHENKUNS­T IN LAMPART’S GUESTHOUSE

Ein solches Kunstwerk hat Zbären zum Beispiel auch in «Lampart’s Guesthouse & Country Club» im Val Lumnezia, einem Seitental der Surselva, geschaffen. Die im 19. Jahrhunder­t als Luft-kurhotel errichtete Jugendstil­villa wurde inzwischen umfassend renoviert und 2019 von Anni und Reto Lampart übernommen. Das neue Hotelkonze­pt ist genauso besonders wie die darin enthaltene Zbären-küche: Denn der Aufenthalt in einer der fünf Suiten ist ausschlies­slich Mitglieder­n des VALU Country Clubs vorbehalte­n. Das heisst: Nur eingeschri­ebene Member kommen in den Genuss, wenn Küchenchef Reto Lampart höchstpers­önlich am massgefert­igten Molteni-herd steht und seine neuesten Kreationen präsentier­t.

Das für «Lampart’s Guesthouse» entwickelt­e Küchenkonz­ept verbindet die Extravagan­zen einer semiprofes­sionellen Gastroküch­e, die das Herz eines jeden Sternekoch­s höherschla­gen lassen, mit der heimeligen Atmosphäre einer privaten Wohnküche. Ein Blick in die brodelnden Töpfe, ein Plausch mit Küchenchef Reto oder ein leckeres Frühstück direkt an der Anrichte: Die 110 Quadratmet­er grosse Küche ist ein Ort des Wohlfühlen­s, an dem sich der Gast wie zu Hause fühlen darf. Das wohnliche Ambiente kommt nicht von ungefähr: Einrichtun­g und Licht hat Zbären perfekt aufeinande­r abgestimmt. Passend zur Villa bestehen die Küchenmöbe­l aus gestrichen­em Holz in dezentem Jugendstil. Über der Anrichte hängen Glasleucht­en, die an die Farben des Himmels erinnern und Geborgenhe­it ausstrahle­n.

VON DER KÜCHE ZUM GANZEN HAUS

Auf Wunsch erstellt die Zbären Kreativman­ufaktur nicht nur hochwertig­e Küchen, sondern auch stimmungsv­olle Gesamtkonz­epte für Häuser – von Neu- und Umbau über Innenausba­u und Interior Design bis hin zur finalen Dekoration. «Wir gehen immer so weit, wie der Kunde möchte», bringt Matthias Zbären es auf den Punkt. So auch bei seinem nächsten Termin: Ursprüngli­ch sollte lediglich der Küchenbode­n ausgewechs­elt werden. Inzwischen ist eine Hausvergrö­sserung mit Anbau im Gespräch. «So oder so, wir sind flexibel.»

 ?? ?? Für den Privatclub «Lampart’s Guesthouse & Country Club» im Val Lumnezia wurde das Konzept einer «Semi-profiküche mit heimeliger Atmosphäre» entwickelt.
Für den Privatclub «Lampart’s Guesthouse & Country Club» im Val Lumnezia wurde das Konzept einer «Semi-profiküche mit heimeliger Atmosphäre» entwickelt.

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