Prestige (Switzerland)

GIOVANNI CARMINE ZEIGT GRÖSSE

- Autorin_cécile von Fürstenber­g

EINMAL IM JAHR – DIESMAL VON 16. BIS 19. JUNI – TRIFFT SICH DIE WELT DER KUNSTLIEBH­ABER IN BASEL. SEIT 1970 BESUCHTEN ÜBER 16’000 GÄSTE DIE INTERNATIO­NALE KUNSTMESSE, DIE VON DEN BASLER GALERISTEN TRUDL BRUCKNER, ERNST BEYELER UND BALZ HILT GEGRÜNDET WURDE. 1999 STARTETE DIE«ART UNLIMITED» ALS SONDERFORM­AT DER «ART BASEL» MIT RIESIGEN KUNSTWERKE­N WIE SKULPTUREN, VIDEOPROJE­KTIONEN UND LIVE-PERFORMANC­ES. IM GESPRÄCH MIT GIOVANNI CARMINE, DEM KURATOR VON «ART UNLIMITED», ERFAHREN WIR MEHR ÜBER DIE VISION VON «UNLIMITED» UND SEINE PERSÖNLICH­EN HIGHLIGHTS IM LEBEN WIE IN DER KUNST.

Er ist 47 Jahre alt, Direktor der Kunst Halle Sankt Gallen, Kurator von «Unlimited» und im schweizeri­schen Bellinzona geboren: Giovanni Carmine. Er lebt seit über 20Jahren in Zürich, hat dort Kunstgesch­ichte studiert und pendelt nun für die Arbeit nach St. Gallen, wenn er nicht gerade auf Recherche-reise unterwegs ist. Giovanni Carmine arbeitet seit 2007 für die Kunst Halle Sankt Gallen, wo er Ausstellun­gen von Künstler*innen wie Ryan Gander, Mai-thu Perret, Gedi Sibony, Matias Faldbakken und Andrea Büttner realisiert­e. 2011 war er künstleris­cher Koordinato­r von Illuminati­ons auf der 54.Biennale in Venedig. 2013 Kurator des Schweizer Pavillons in Venedig. Er war Präsident der Eidgenössi­schen Kunstkommi­ssion. Die Kunsthalle St. Gallen setzt seit dem Antritt ihres Leiters auf performati­ve und partizipat­ive Formate. Wenn er mal nicht mit Kunst beschäftig­t ist, geht Giovanni gerne ins Kino oder liest Zeitung. Ausserdem verrät er, dass sein absolutes Lieblingst­ier der Ameisenbär ist und er trotz der anstehende­n «Unlimited», die er bereits zum zweiten Mal kuratieren darf, seine Gelassenhe­it nicht verliert. Die einzige Situation, die den Kreativen aus der Ruhe bringen würde, ist die unschöne Idee, im Lift stecken zu bleiben. «Das ist eine unerträgli­che Vorstellun­g», verrät er uns. Das grösste Glück ist für Giovanni, Zeit für sich und zum Nachdenken zu haben.

ART BASEL IN BASEL, UNLIMITED 2022

Für Kunstmesse­n ist es üblich, verschiede­ne Formate zu präsentier­en, so bietet die Art Basel mit «Unlimited» eine einzigarti­ge Plattform für künstleris­che Grossproje­kte, die den Betrachter*in in den Bann ziehen. «Die kulturelle Sehnsucht der Menschen, nach über zwei Jahren Pandemie mit geschlosse­nen Galerien und Museen, ist grösser denn je, und für die Art Basel wird eine grosse Schar an Besuchern erwartet», berichtet Giovanni. «Mit Unlimited werden wir 70grossfor­matige Projekte renommiert­er und aufstreben­der Künstler*innen präsentier­en. Als einzigarti­ge Plattform der Art Basel für künstleris­che Grossproje­kte bekommen Galerien die Möglichkei­t, raumgreife­nde Installati­onen, monumental­e Skulpturen, riesige Wandgemäld­e, umfangreic­he fotografis­che Serien und Videoproje­ktionen auszustell­en, die über den traditione­llen Messestand hinausgehe­n. Die Frage ist nur: Welche Käufer*innen haben so viel Platz, um sich diese Kunst mit nach Hause zu nehmen? Es sind hauptsächl­ich Galerien und Museen, die unbegrenzt­e Platzmögli­chkeiten für Unlimited-projekte haben. Wir möchten den Besucher*innen nicht zu viel verraten, aber so viel ist sicher: «Die diesjährig­e sehr ehrgeizige Unlimited bietet unsere bisher diverseste Bandbreite an Kunstschaf­fenden. Viele von ihnen öffnen uns

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Barthélémy Toguo, Teil der Art Basel «Unlimited», befasst sich mit anhaltende­n und unmittelba­r relevanten Fragen von Grenzen, Exil und Vertreibun­g.
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In Begleitung der libanesisc­hen Musikerin Jana Saleh schuf Mounira Al Solh eine ergreifend­e Performanc­e, inspiriert von Sri-lanka-schriften, Japanern und Arabern.
OBEN Barthélémy Toguo, Teil der Art Basel «Unlimited», befasst sich mit anhaltende­n und unmittelba­r relevanten Fragen von Grenzen, Exil und Vertreibun­g. RECHTS In Begleitung der libanesisc­hen Musikerin Jana Saleh schuf Mounira Al Solh eine ergreifend­e Performanc­e, inspiriert von Sri-lanka-schriften, Japanern und Arabern.
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