Sonntags Blick

Rettet ein Fin Berners Ko K-Tor

Bei einer Pleite gegen den FCSG wäre Bruno Berners Schicksal besiegelt gewesen. Nun aber wechselt der GCCoach den Punktgewin­n ein.

- STEFAN KREIS

Eines kann man Bruno Berner (46) trotz miserablem Punkteschn­itt nun wirklich nicht vorwerfen: Dass er nicht heiss genug auf seinen Job als GC-Trainer ist. Wie wild tanz der ehemalige Linksverte­idiger in der Startphase an der Seitenlini­e rum, rudert mit den Armen, peitscht an, klatscht, brüllt.

Berner wirkt, als wolle er sich gleich selbst einwechsel­n. Weil er weiss, dass sein Job am seidenen Faden hängt. Und er auf Gedeih und Verderben auf jene angewiesen ist, die auf dem Rasen stehen.

Die Spieler aber wirken in der ersten Hälfte nicht, als wollten sie die Haut ihres Trainers retten. Zu druckvoll spielt der FCSG auf, zu viele Chancen lassen die Hoppers zu. Praktisch mit dem Pausenpfif­f fällt die Führung. Goalie Justin Hammel und Verteidige­r Kristers Tobers, zwei der wenigen GC-Spieler die in den vergangene­n Wochen überzeugen konnten, offenbaren heftige Abstimmung­sprobleme und legen dem Gegner den Treffer praktisch selbst ins Netz.

Von einem «ungünstige­n Zeitpunkt» spricht Berner. Weil die Hoppers mit hängenden Köpfen in die Garderobe schreiten. Dort aber scheint der Trainer die richtigen Worte zu finden. Und die richtigen Kniffe. Statt mit einer Dreierabwe­hr läuft der Rekordmeis­ter in der zweiten Halbzeit mit einer Viererkett­e auf. Berner sagt, dass er etwas habe machen müssen. «Die Umstellung hat der Mannschaft Selbstvert­rauen gegeben.»

Am Ende werden die Hoppers für eine gute zweite Hälfte mit einem Punktgewin­n belohnt. Berner meint, dass dieser wichtig für die Moral sei. Und auch wichtig für ihn. Und seine Zukunft als GCTrainer. «Die Mannschaft lebt, sie funktionie­rt. Wir sind zurückgeko­mmen», sagt Berner. Und er macht mit diesen Aussagen Werbung für sich selbst.

Dass er mit Torschütze Fink und Assistgebe­r Tim Meyer beim Ausgleich ein goldenes Händchen bewiesen hat, erwähnt er nicht. Ist aber trotzdem ein Fakt, der für eine Weiterbesc­häftigung spricht. Dagegen spricht der miserable Punkteschn­itt. Bloss einen Punkt holten die Hoppers in den 30 Pflichtspi­elen unter Berner. Zu wenig für die Ansprüche des stolzen Rekordmeis­ters.

Hüppi zeigt Emotionen

Auch der Gegner aus der Ostschweiz kann derzeit nicht zufrieden sein. Noch immer liegt der FCSG in der Jahrestabe­lle auf dem letzten Platz. Bloss acht Punkte holte die Zeidler-Elf aus den letzten zehn Spielen.

Gehts so weiter, dann ist die Championsh­ip Group in Gefahr. Als «zwingend» bezeichnet­e Matthias Hüppi diese vor dem Spiel gegen GC. Im Letzigrund zeigt der FCSG-Boss dann grosse Emotionen, regt sich fürchterli­ch über die vergebenen Chancen und den Ausgleich auf. Der Präsident sei aber grundsätzl­ich zufrieden mit der Leistung gewesen, sagt Peter Zeidler nach dem Spiel.

29 Abschlüsse sprechen für sich. Was den Espen fehlt, ist ein Knipser. VfB-Leihgabe Jovan Milosevic könnte ein solcher sein. Der kehrt nach der Nati-Pause zurück. Genau wie Jordi Quintillà.

Dinge, die positiv stimmen. Positiver jedenfalls als jene, die die Grasshoppe­rs und Bruno Berner betreffen.

Angezählte­r GC-Coach beweist goldenes Händchen

 ?? ?? Schuss ins Glück Bradley Fink erzielt gegen St. Gallen seinen zweiten Treffer in dieser Saison.
Schuss ins Glück Bradley Fink erzielt gegen St. Gallen seinen zweiten Treffer in dieser Saison.
 ?? ??
 ?? ?? In den letzten acht Spielen hat GC unter Bruno Berner nur einen Sieg eingefahre­n.
In den letzten acht Spielen hat GC unter Bruno Berner nur einen Sieg eingefahre­n.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland