Rettet ein Fin Berners Ko K-Tor
Bei einer Pleite gegen den FCSG wäre Bruno Berners Schicksal besiegelt gewesen. Nun aber wechselt der GCCoach den Punktgewinn ein.
Eines kann man Bruno Berner (46) trotz miserablem Punkteschnitt nun wirklich nicht vorwerfen: Dass er nicht heiss genug auf seinen Job als GC-Trainer ist. Wie wild tanz der ehemalige Linksverteidiger in der Startphase an der Seitenlinie rum, rudert mit den Armen, peitscht an, klatscht, brüllt.
Berner wirkt, als wolle er sich gleich selbst einwechseln. Weil er weiss, dass sein Job am seidenen Faden hängt. Und er auf Gedeih und Verderben auf jene angewiesen ist, die auf dem Rasen stehen.
Die Spieler aber wirken in der ersten Hälfte nicht, als wollten sie die Haut ihres Trainers retten. Zu druckvoll spielt der FCSG auf, zu viele Chancen lassen die Hoppers zu. Praktisch mit dem Pausenpfiff fällt die Führung. Goalie Justin Hammel und Verteidiger Kristers Tobers, zwei der wenigen GC-Spieler die in den vergangenen Wochen überzeugen konnten, offenbaren heftige Abstimmungsprobleme und legen dem Gegner den Treffer praktisch selbst ins Netz.
Von einem «ungünstigen Zeitpunkt» spricht Berner. Weil die Hoppers mit hängenden Köpfen in die Garderobe schreiten. Dort aber scheint der Trainer die richtigen Worte zu finden. Und die richtigen Kniffe. Statt mit einer Dreierabwehr läuft der Rekordmeister in der zweiten Halbzeit mit einer Viererkette auf. Berner sagt, dass er etwas habe machen müssen. «Die Umstellung hat der Mannschaft Selbstvertrauen gegeben.»
Am Ende werden die Hoppers für eine gute zweite Hälfte mit einem Punktgewinn belohnt. Berner meint, dass dieser wichtig für die Moral sei. Und auch wichtig für ihn. Und seine Zukunft als GCTrainer. «Die Mannschaft lebt, sie funktioniert. Wir sind zurückgekommen», sagt Berner. Und er macht mit diesen Aussagen Werbung für sich selbst.
Dass er mit Torschütze Fink und Assistgeber Tim Meyer beim Ausgleich ein goldenes Händchen bewiesen hat, erwähnt er nicht. Ist aber trotzdem ein Fakt, der für eine Weiterbeschäftigung spricht. Dagegen spricht der miserable Punkteschnitt. Bloss einen Punkt holten die Hoppers in den 30 Pflichtspielen unter Berner. Zu wenig für die Ansprüche des stolzen Rekordmeisters.
Hüppi zeigt Emotionen
Auch der Gegner aus der Ostschweiz kann derzeit nicht zufrieden sein. Noch immer liegt der FCSG in der Jahrestabelle auf dem letzten Platz. Bloss acht Punkte holte die Zeidler-Elf aus den letzten zehn Spielen.
Gehts so weiter, dann ist die Championship Group in Gefahr. Als «zwingend» bezeichnete Matthias Hüppi diese vor dem Spiel gegen GC. Im Letzigrund zeigt der FCSG-Boss dann grosse Emotionen, regt sich fürchterlich über die vergebenen Chancen und den Ausgleich auf. Der Präsident sei aber grundsätzlich zufrieden mit der Leistung gewesen, sagt Peter Zeidler nach dem Spiel.
29 Abschlüsse sprechen für sich. Was den Espen fehlt, ist ein Knipser. VfB-Leihgabe Jovan Milosevic könnte ein solcher sein. Der kehrt nach der Nati-Pause zurück. Genau wie Jordi Quintillà.
Dinge, die positiv stimmen. Positiver jedenfalls als jene, die die Grasshoppers und Bruno Berner betreffen.
Angezählter GC-Coach beweist goldenes Händchen