SCB zurück zum Tapola-Hockey
Bern drückt die Reset-Taste. Der SCB findet zurück zu seiner Identität und stellt die Serie gegen Zug dank einem 3:2-Sieg auf 2:2.
Nach dem 1:6-Debakel vom Donnerstag drückte man beim SCB die Reset-Taste. Um zur Erkenntnis zu gelangen, dass man sich gegen eine Mannschaft wie Zug nicht auf einen offenen Schlagabtausch einlassen darf, dürfte man gar keine tiefschürfenden Analysen gebraucht haben.
So spielt der SCB von Anfang wieder Tapola-Hockey. Erste Priorität hat dabei die defensive Stabilität, der saubere Umgang mit dem Puck und grosse Laufbereitschaft. Begünstigt wird der Selbstfindungsprozess durch zwei frühe, unbedarfte EVZ-Strafen.
Die Gäste kommen erst nach zehn Minuten zum ersten Schuss aufs Tor, das diesmal von Wüthrich gehütet wird, und das Schussverhältnis lautet zur ersten Pause 12:3. Da führt der SCB bereits 2:0.
Zunächst müssen Trainer Tapola und sein Staff aber noch hellwach sein. Sie sehen, dass Herzog beim vermeintlichen EVZ-Führungstor von Simion Goalie Wüthrich behindert hat, und nehmen die Coaches Challenge, worauf der Treffer aberkannt wird.
Dann kommt der Auftritt von Honka, der wegen der Sperre von Abwehrchef Nemeth ins Team kommt und ein wohlklingendes Verteidiger-Paar mit Rückkehrer Pokka bildet.
Der finnische Liebhaber des risikobehafteten Spiels nimmt Anlauf und tanzt durch die Zuger Abwehr. Nach Honkas Schuss legt Bader die Scheibe zurück, wo sich Sceviour die Zeit nimmt, Mass zu nehmen und zum 1:0 einzuschiessen. Kurz darauf legt der SCB nach. Captain Moser erwischt Genoni dabei mit einem verdeckten Schuss über dem Schoner.
Danach setzen die Berner ihr Spiel konsequent fort und machen dem EVZ mit aufsässigem Hockey das Leben schwer. Vor allem die vierte Linie macht Dampf. Dabei korrigiert Tapola seinen Fehler aus dem letzten Spiel und lässt
Ritzmann wieder spielen, während Knight überzählig auf der Tribüne sitzt. So spielt der SCB de facto mit fünf Ausländern – Goalie Reideborn ist als Türchenöffner im Einsatz.
Der SCB spielt ein nahezu perfektes Spiel, bis Honka jene Seite zeigt, wegen welcher er bei Tapola schlechte Karten hat. «Zirkus Julius» spielt einen RisikoEbenso
Pass, den Martschini mit der Hand abfängt – und Senteler verkürzt. Das Spiel wird nun plötzlich wild und unkontrolliert. Kurz darauf stellt Schild den 2-Tore-Vorsprung wieder her. Im Powerplay findet Simion zügig eine Antwort.
Der SCB muss noch einmal leiden. Doch Wüthrich und seine Vorderleute halten dicht.