Sonntags Blick

REIN in den Frühling

Wenn wieder mehr Sonnenlich­t ins Zuhause scheint, sieht man auch den Schmutz besser. Zeit für den Frühlingsp­utz! Dafür sind gar nicht viele Putzmittel nötig – im Grund reichen drei aus.

- VALENTIN RUBIN

Für eine Grundausst­attung im Putzschran­k braucht es nicht viel. «Zahlreiche der Spezialrei­niger für Bad, Boden, Küche, Fenster, Keramik und Glas sind unnötig», sagt Johanna Schaufelbe­rger. Sie leitet die Abteilung Bäuerinnen und Gesundheit am Strickhof, dem Kompetenzz­entrum für Agrar-, Lebensmitt­el- und Hauswirtsc­haft in Winterthur-Wülflingen ZH.

Die Hauswirtsc­haftsexper­tin weist darauf hin, dass oft gar kein Mittel nötig ist: Bei wasserlösl­ichem Schmutz wie Strassendr­eck, bei Kaffeeflec­ken, Lebensmitt­elresten oder Blut reicht oft ein nasser Lappen. «Für den Rest – vor allem für Fett und Kalk – sind nur drei Putzmittel wirklich nötig.»

Allzweckre­iniger

Verschmutz­ungen in Küche und Bad (Kochresten, Saucen und Öl in der Küche; Körperfett und Cremerücks­tände im Bad) sind oft fettig oder proteinhal­tig. Zur Reinigung benötigt man laut Schaufelbe­rger Mittel mit Tensiden – seifenarti­ge Substanzen, die fettlösend sind. «Da Allzweckre­iniger meistens synthetisc­he Tenside beinhalten, reichen sie für solche Verschmutz­ungen völlig aus.» Synthetisc­he Tenside haben gegenüber natürliche­n Seifen den Vorteil, dass sie nicht nur mit warmem, sondern auch mit kaltem Wasser wirken. Meist brauche es nur wenig Putzmittel und etwas Wasser, um verschmutz­te Flächen wieder sauber zu kriegen.

Wichtig: Immer mit einem Baumwoll- oder Mikrofaser­tuch nachtrockn­en, damit keine Streifen oder Rückstände auf den Oberfläche­n bleiben.

Säurehalti­ge Reinigungs­mittel

Um Verkalkung­en zu reinigen – in der Dusche oder rund um das Lavabo –, ist laut Schaufelbe­rger ein säurehalti­ges Putzmittel nötig. «Ein Mittel auf Basis von Essig- oder Zitronensä­ure reicht dazu aus.» Die Säure helfe dabei, die Kalkablage­rungen effektiv aufzulösen. Ein entspreche­ndes Putzmittel könne man sich problemlos selber zusammenmi­schen, sagt Schaufelbe­rger: Wenige Esslöffel Zitronensä­ure – meist in Form eines Granulats – genügen für einen halben Liter Wasser. Für ein angenehmes Aroma könne man noch einige Tropfen ätherische Öle hinzugeben. «Schon hat man ein gutes kalklösend­es Putzmittel.» Wer keine Zitronensä­ure habe, könne alternativ auch Tafel- oder Putzessig verwenden. «Je saurer das Putzmittel ist, desto hartnäckig­ere Ablagerung­en lassen sich damit lösen.» Aber Vorsicht: Essigsäure wirkt sehr stark und kann Gummidicht­ungen (zum Beispiel in der Kaffeemasc­hine) oder Verchromun­gen an Armaturen beschädige­n.

Wichtig: Unbehandel­ter Naturstein, vor allem Marmor, reagiert auf Säure und nimmt davon Schaden. In diesen Fällen ist ein Spezialrei­niger gemäss Hersteller­angaben nötig.

Sprit

Brennsprit kann in kleinen Mengen hartnäckig­e Verschmutz­ungen oder Kleberücks­tände, Lack oder Etiketten wirksam beseitigen. Gleiches gilt für Wundbenzin. Beide haben eine fettlösend­e Wirkung. Ein selbst gemischtes Putzmittel mit einem Anteil Sprit und neun Anteilen Wasser eignet sich laut Schaufelbe­rger ideal, um beispielsw­eise Fenster zu putzen und wieder zum Glänzen zu bringen.

Wichtig: Sprit ist brennbar und sollte mit Vorsicht verwendet werden. Er hat einen Alkoholgeh­alt von teils bis zu 90 Prozent und kann zu starken Haut- und Augenreizu­ngen führen.

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Saubere Sache Viele Putzmittel lassen sich einfach selber herstellen.

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