Sonntags Blick

Mitte(n) auf der Geisterbah­n

-

Die Sendung begeistert­e die Schweiz: Als im Frühling 2004 zum ersten Mal «Musicstar» über den Äther ging, war das Publikum von der nationalen Castingsho­w gefesselt.

So war das auch bei mir: Während die Liveshows ausgestrah­lt wurden, war der Fernsehabe­nd mit der Familie gesetzt. Wir hatten Spass mit der Musik, beurteilte­n die Darietunge­n und zitterten mit, als darüber beraten wurde, welcher Wackelkand­idat in die nächste Runde darf. Und so taten das auch Hunderttau­sende andere vor den TV-Geräten.

Wie sehr diese Zeit die Schweiz geprägt hat, merkte man in der gestrigen Revivalsho­w von SRF. Erinnerung­en an Skandale, wie der Jury-Ausstieg von Gölä, wurden wachgerufe­n. Altbekannt­e Gesichter zeigten sich dem Fernsehpub­likum – einige davon nach jahrelange­r Abwesenhei­t. Nostalgie und die Sehnsucht nach den grossen Fernsehjah­ren kamen auf.

Heute scheint ein solches Unterhaltu­ngsphänome­n fast unmöglich. Durch das Internet, die damit verbundene­n Streamingd­ienste und soziale Medien gibt es ein Überangebo­t an Unterhaltu­ng. Gleichzeit­ig sind Castingsho­ws nach all den Jahren ausgelutsc­ht – auch wenn in Deutschlan­d weiterhin an «DSDS» festgehalt­en wird.

Eine weitere Staffel von «Musicstar» wird es in der Schweiz wohl nicht geben. Aber die Erinnerung­en daran sind ohnehin viel schöner.

Die AHV-Abstimmung über die 13. Rente wurde klar angenommen. Auch viele bürgerlich­e und SVP-Wähler sagten Ja, obwohl wir die NeinParole beschlosse­n hatten. Unsere Wähler sagten stets: «Streicht bei den Milliarden für das Asylwesen und der Auslandshi­lfe, um den 13. zu finanziere­n.» Ein Ansinnen, das unsere Partei unterstütz­t und auch mit Vorstössen in Bern gefordert hat, leider ohne eine Mehrheit zu finden.

Immerhin zeichnet sich ein Lichtblick ab. Die FDP stellt nach der AHV-Abstimmung die gleiche Forderung. Die linken Parteien sind immer noch für die Geldversch­leuderung ins Ausland und im Asylwesen. Ihre Wählerklie­ntel profitiert von der Sozialindu­strie.

Deshalb unterstütz­en sie auch den Bundesrat, der die 13. Rente nun durch höhere Lohnabgabe­n und eine höhere Mehrwertst­euer finanziere­n will.

Dies bedeutet, dass die arbeitende Generation und die Wirtschaft massiv zur Kasse gebeten werden, wenn SVP und FDP sich im Rat nicht durchsetze­n können.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland