Anzeigen nach §26 & §28 Suchtmittelgesetz
Im
jährlichen Suchtmittelbericht sammelt das Bundeskriminalamt unter anderem Daten über beschlagnahmte Drogen, Anzeigen bei Verstoß gegen das Suchtmittelgesetz und Handelswege. Was immer bleibt: eine Dunkelziffer. Vor allem das Darknet für Drogenbeschaffung ist schwer zu erfassen. Österreich ist mit seiner geografischen Lage ein Transitland – auch für Drogenhandel. Laut dem United Nations Office on Drugs and Crime ist die Balkan-Route noch immer der wichtigste Handelsweg für Opiate, die aus Schlafmohn gewonnen werden. Die meisten Menschen, die vom risikoreichen Drogenkonsum betroffen sind, konsumieren Opiate: sie schnupfen, inhalieren oder injizieren mit der Nadel. Die Hälfte der geschätzten 29.000 bis 33.000 betroffenen Menschen lebt in Wien. Nach der Hauptstadt kommen die meisten aus Vorarlberg, Kärnten und Tirol. Bei 140 Menschen in Österreich konnte 2016 toxikologisch nachgewiesen werden, dass sie an einer Überdosierung gestorben sind. Nur elf Prozent davon starben allein aufgrund des Konsums illegaler Drogen. Bei 91 Prozent der Drogentoten waren Opiate ausschlaggebend. Schwer zu unterscheiden ist, ob die Überdosierung von Heroin, Morphin oder dem gängigen Substitutionsmittel Substitol, einer Retardform von Morphin, kam. Bei mehr als der Hälfte der Überdosierungen wurde jedenfalls auch der Konsum von Psychopharmaka festgestellt.