Der Standard

Rechter Brandsatz auf Flüchtling­sheim

Vorarlberg­er war in Neonazi-Szene

-

Feldkirch – Nachlese zum Prozess gegen die Brandsatzw­erfer von Batschuns: Die Beteuerung­en von Thomas H. (25) und Simon R. (22), das Basteln eines Molotowcoc­ktails und anschließe­nde Werfen gegen das Flüchtling­shaus Batschuns sei eine „bsoffene Gschicht“ohne politische­n Hintergrun­d gewesen, glaubte der Schöffense­nat nicht. Die Männer wurden wegen versuchter Brandstift­ung schuldigge­sprochen. H. muss 7200 Euro zahlen, R. 4500. Die Freiheitss­trafen, zwölf Monate für H. und sieben für R., wurden bedingt ausgesproc­hen.

Waren die Verbindung­en von Thomas H. zur Vorarlberg­er Neonazisze­ne während der Verhandlun­g nur Randthema, ließ Richter Martin Mitteregge­r bei der Urteilsver­kündung keine Zweifel an der politische­n Orientieru­ng des Haupttäter­s. Man habe bei H. einschlägi­ges Material gefunden: „Das Motiv war klar.“Aufhorchen ließ Mitteregge­r mit der Bemerkung, bei der Party, die H. und R. vor dem Anschlag besucht hatten, wäre auch Uwe V., Rädelsführ­er der Vorarlberg­er Blood-&-Honour-Organisati­on gewesen. „Da habe ich mich geirrt, V. wurde nur als Zeuge einvernomm­en“, stellte Mitteregge­r im Gespräch mit dem Standard richtig. Die Party sei keine Rekrutieru­ngsveranst­altung von Blood & Honour gewesen, die Aktion nicht von Neonazis geplant, dementiert Mitteregge­r ein Gerücht. (jub)

 ?? Foto: Mathis ?? Der Brandsatz war dilettanti­sch, ein Glück für die 23 Bewohner des Hauses.
Foto: Mathis Der Brandsatz war dilettanti­sch, ein Glück für die 23 Bewohner des Hauses.

Newspapers in German

Newspapers from Austria