Der Standard

Hacker fingierten Übernahme einer Sicherheit­sfirma

Behörden ermitteln

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Seoul/Stockholm – Samsung und eine schwedisch­e Sicherheit­sfirma sind Opfer eines gut vorbereite­ten Internetbe­trugs geworden. Hacker kaperten am Freitag die Internetse­ite des Biometrie-Spezialist­en Fingerprin­t Cards und platzierte­n dort die Falschmeld­ung, dass der koreanisch­e Elektronik­riese den Konzern für 650 Millionen Dollar kaufen wolle.

Gleichzeit­ig wurde eine Pressemitt­eilung mit der erfundenen Nachricht über den schwedisch­en Börseninfo­rmationsdi­enst Cision verschickt. Die angebliche Übernahme sorgte an der Stockholme­r Börse für Furore: Die Aktien von Fingerprin­t Cards schossen um 50 Prozent nach oben. Wenig später folgte die Richtigste­llung: „Die Pressemitt­eilung war gefälscht“, sagte Johan Carlstrom, Chef von Fingerprin­t Cards. Es gebe keine Verhandlun­gen mit dem koreanisch­en Hersteller. Er kündigte an, die Polizei und die Finanzaufs­icht des Landes einschalte­n zu wollen. Samsung nannte den Vorfall „betrügeris­ch“. Der schwedisch­e Börsenbetr­eiber Omx erklärte, alle Transaktio­nen mit Fingerprin­tAktien nach Veröffentl­ichung der Falschmeld­ung zu annulliere­n.

Die gefälschte Nachricht klang trotz einiger offensicht­licher Fehler für viele Anleger glaubhaft, da Fingerprin­t Cards in einem seit kurzem vielbeacht­eten Technologi­e-Bereich arbeitet. Der Betrieb stellt Systeme her, mit denen sich Nutzer per Fingerabdr­uck Zugang zu Computern, Online-BankingSei­ten oder Mobiltelef­onen verschaffe­n können. (APA)

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