Der Standard

Facebook schafft Verstecken ab

Das Verbergen von Profilen auf Facebook ist nicht länger möglich. Durch eine erneute Änderung kann zukünftig jeder Nutzer gefunden werden. Für den Schutz der Privatsphä­re wird es wichtiger denn je, die Einstellun­gen für geteilte Inhalte zu überprüfen.

-

San Francisco / Wien – Facebook weiß offenbar, was Freunde wünschen. Aus diesem Grund fragt das soziale Netzwerk seine Nutzer traditione­ll gar nicht erst groß um Erlaubnis, wenn es einmal wieder etwas an den Privatsphä­re-Einstellun­gen herumschra­ubt. Dieses Mal löst sich eine Möglichkei­t, sein eigenes Profil bei einer namentlich­en Suche über die Webseite vor Möchtegern-Freunden zu verstecken, in luftiger Transparen­z auf.

Die Funktion „Wer kann deine Chronik über deinen Namen finden?“werde jetzt vollständi­g entfernt, kündigte Facebook-Manager Michael Richter an. Begrün- dung: Sie sei bereits vergangene­s Jahr für die Nutzer entfernt worden, die die Einstellun­g nicht aktiviert hatten. Inzwischen nutze nur noch eine „kleine Prozentzah­l“der mehr als eine Milliarde Facebook-Mitglieder die Option.

Der oberste Privatsphä­re-Aufseher von Facebook bloggte weiters, die Netzwerk-Mitglieder sollten kontrollie­ren, wer die geteilten Informatio­nen sehen könne, und nicht, wer ihren Namen sieht. „Ganz egal, ob du das Feature bislang genutzt hast oder nicht. Die beste Möglichkei­t zu kontrollie­ren, was andere über dich bei Facebook finden, ist auszuwäh- len, wer was von den Dingen sehen kann, die du im Netzwerk teilst.“Mit anderen Worte: Der Schutz der Privatsphä­re ist jedermanns und jederfrau eigene Angelegenh­eit. Wem es zu umständlic­h ist, sich die einzelnen Einstellun­gen zusammenzu­suchen und diese individuel­l anzupassen, kann das auch mit kostenlose­n Tools wie Clever Privacy automatisc­h erledigen lassen.

Die angekündig­te Umstellung ist nur ein weiterer Schritt in den Bemühungen des Netzwerks, Menschen leichter auffindbar zu machen. Mit der kürzlich vorgestell­ten Suchfunkti­on Graph Search können Mitglieder nach anderen Personen suchen, ohne deren Namen kennen zu müssen. Ein Beispiel: „Menschen, die in Wien leben.“Bislang ist dieses Feature nur auf Englisch verfügbar. Wann es auf Deutsch erscheint, ist noch unklar. (kat, dpa)

Newspapers in German

Newspapers from Austria