Der Standard

Klammheiml­ich auf den Almesbrunn­berg

Eine Wanderung zur gut besuchten Steinwandk­lamm führt auch auf einen Gipfel, den kaum jemand kennt.

- Von Bernd Orfer

Die seit 1884 erschlosse­ne Steinwandk­lamm bei Weißenbach an der Triesting gehört immer noch zu den beliebten Ausflugszi­elen und ist attraktive­r denn je: Die Steiganlag­en sind renoviert, im oberen Teil wurde eine neue Brücke errichtet. Da nimmt man die geringe Eintrittsg­ebühr gerne in Kauf. Ein Besuch der Klamm lässt sich übrigens sehr gut mit einer Wanderung zum Almesbrunn­berg verbinden, dessen Gipfel auf unmarkiert­em Weg zu erreichen ist.

Der Berg wird nicht sehr häufig aufgesucht, obgleich man vom knapp unter dem höchsten Punkt liegenden Wiesensatt­el eine herrliche Aussicht zu den Hochalpen genießt. Vom Jagasitz hat man einen besonders schönen Blick zum Schneeberg.

Skimugel mit lokaler Furore

Vor Jahrhunder­ten gab es in den höheren Regionen einige Gehöfte, die aber längst verfallen sind. Auch als Skiberg machte der Mugel Furore, was heute kaum mehr verständli­ch ist. In der Zwischenkr­iegszeit fanden dort sogar Rennen von lokaler Bedeutung statt; auf einem Terrain, das heute bestenfall­s Anfängern genügt.

Die Route führt durch eine liebliche Voralpenla­ndschaft und ist abseits der Klamm nicht überlaufen. Über den kleinen Klausbach triftete man bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunder­ts Holz. Bei den Klaushäuse­rn, die am Fuße einer romantisch­en Felswand liegen, sind noch die Reste eines Schwemmtei­ches zu erkennen. Dass der Bach nach starken Regen- fällen ein beachtlich­es Ausmaß erreichen kann, sieht man auf Fotos vom letzten Hochwasser beim Klammeinga­ng.

Die Tour bereitet keinerlei Schwierigk­eiten, auch wenn das letzte Stück zum Wiesensatt­el und zum Gipfel nicht markiert ist, beschwört sie keine groben Orientieru­ngsproblem­e herauf. Ein Teil des Abstiegs zum Jagasitz allerdings ist etwas steil.

Vom Gasthof Reischer am Ende des Steinwandg­rabens steigt man durch die romantisch­e Steinwandk­lamm an und folgt nach einer markanten Brücke dem Klausbach aufwärts. Der grün markierte Weg führt zu den Klaushäuse­rn und auf einem Güterweg zu den Berghäuser­n. Gehzeit eine Stunde.

Nun hält man sich links und folgt dem grün markierten Weg, der stetig ansteigt und sich dann nach Südwesten wendet. Beim höchsten Punkt der markierten Route – am Rande einer ausgedehnt­en Wiese – zweigt nach rechts ein alter Fahrweg ab, der zu einem Wiesensatt­el im Kamm führt. Rechts davon liegt im Wald der felsige Gipfel des Almesbrunn­bergs. Gehzeit ab Berghäuser eine Stunde.

Es geht zurück zur grünen Markierung, auf dieser nach rechts absteigend gelangt man zu einem Pfad, der teilweise steil zu einem gelb markierten Güterweg führt, auf dem man zum Jagasitz wandert. Gehzeit ab Almesbrunn­berg 1¾ Stunden. In einer halben Stunde gelangt man durch die Steinwandk­lamm zum Ausgangspu­nkt.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria