Der Standard

Viele Wege in die und in der IT

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Fortsetzun­g von Seite K 1 ter gelernt, so der Tenor – und zwar auf ganz unterschie­dliche Weise.

Stephan Danner, der sich bei Keba als Produkt-Manager für eine Linien- und nicht für eine Fachkarrie­re entschiede­n hat, schildert, dass er lernen musste, nicht bei allem in die tiefsten Fachspezif­ika einzutauch­en, einen Schritt zurück zu machen und zu versuchen, das Ganze zu sehen. Das Generalist­entum sage ihm mehr zu, er sehe darin viele – auch persönlich­e – Entwicklun­gsmöglichk­eiten, sagt er. Es gibt aber auch andere Wege, in die Linie zu gehen, wie jener von Kathrin Eder. Gleich nach ihrem Master in Digital Media dockte sie beim App-Entwickler runtastic an (kürzlich erwarb der Medienkonz­ern Axel Springer 50,1 Prozent des Hagenberg-Startups). Damals war sie eine von drei Angestellt­en, heute baut sie ihre eigene Abteilung auf und aus. Eder: Als sie in der Gestaltung und Programmie­rung begonnen habe, kannte sie alle Beteiligte­n noch beim Namen. Heute sei das anders. Mit wachsender Unternehme­nsgröße entferne man sich, so Eder sinngemäß, vom ursprüngli­chen Beruf, dafür kommen ande- re Kompetenze­n zum Einsatz. Altmann, der als Vorsitzend­er von akostart Studierend­e und Absolvente­n noch vor der Gründung ihrer Start-ups beratend zur Seite steht, legt Wert auf die Feststellu­ng, dass runtastic ein Vorzeigebe­ispiel sei: „Nicht alle Start-ups sind so erfolgreic­h“, aber mit einer optimalen Betreuung vor der Gründung seien die Chancen, am Markt zu bestehen, höher. Fürs Gründen und für die Unternehme­nsführung brauche es mehr als IT-Fachwissen. IT sei die Basis, letztlich gehe es – egal wo – immer um Interdiszi­plinarität. akostart stelle dafür – gemeinsam mit der Kepler-Uni und der Linzer KunstUni – auch Co-Working-Spaces zur Verfügung, um diese Interdiszi­plinarität und das kreative Miteinande­r zu fördern.

Wege bei Groß und Klein

Roman Schacherl, der seine Masterarbe­it von Altmann betreuen ließ, bezeichnet sich selbst als Junguntern­ehmer, nicht als Gründer. Ein Raketensta­rt mit der Erfindung eines Produktes, das sei ihm nie in den Sinn gekommen. Schacherl erstellt mit seinen Kollegen der Firma Softaware individuel­le Softwarelö­sungen auf Basis von Microsoft-Technologi­en. Vielleicht war unbewusst auch die Überlegung da, so näher an den Weltkonzer­n heranzurüc­ken, sagt er rückblicke­nd. Heute sehe er das anders. Die eigenständ­ige Umsetzung von Ideen, ohne in eine fremdbesti­mmte Struktur eingebette­t zu sein, sage ihm mehr zu als die Vorstellun­g einer Karriere in einem Weltkonzer­n.

Unbenommen ist, dass Letztere nicht zuletzt aufgrund der Größe für viele Anreize bieten – von flexiblen Arbeitszei­tmodellen bis hin zur Wahl zwischen Fach- und Linienkarr­ieren auch auf internatio­nalem Feld. Auch Technikeri­nnen sollen über diese Angebote ans Unternehme­n gebunden werden – das tut auch die voestalpin­e group-IT, sagt Josef Leitner, deren Personalch­ef. Heute habe man keine Probleme, hochqualif­izierte IT-Fachkräfte an Bord zu holen, auch Frauen. Leitner: „Bei uns arbeiten hochqualif­izierte Technikeri­nnen in Teilzeit. Und ich kann Ihnen sagen, die verdienen bei uns sehr gut.“

Es seien nicht nur die inhaltlich­en Herausford­erungen, die Menschen anziehen und binden, es seien auch die Möglichkei­ten, die man in Fragen der Vereinbark­eit anbieten könne. Auch die Älteren sind in seinem und in anderen Bereichen des Konzerns ein Thema – um der demografis­chen Entwicklun­g zu begegnen, müsse man jetzt handeln, so Leitner, das betreffe auch die IT. (red)

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