Gift in Milch als „Amtsgeheimnis“
Greenpeace: Ages hätte ab März informieren müssen
Klagenfurt/Wien – Dass Milchprodukte aus dem Kärntner Görtschitztal mit dem Umweltgift HCB verseucht waren, wussten die Behörden schon im heurigen März. Sowohl die Kärntner Lebensmittelaufsicht als auch die bundesweite Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) kannten die Testresultate.
Aber sie machten die Informationen nicht publik – laut Alfred Dutzler von der Kärntner Lebensmittelaufsicht, weil die Kontamination aufgrund von „Privatproben“der betroffenen SonnenalmMolkerei festgestellt worden sei. Eine Veröffentlichung hätte „dem Amtsgeheimnis widersprochen“, sagte er.
Scharfe Kritik an der Verschwiegenheit der Ages kam am Freitag von der Umweltschutzorganisa- tion Greenpeace und der NGOAllianz Ökobüro. Aufgrund des Umweltinformationsgesetzes hätte die Ages die gesetzliche Pflicht gehabt, ihr HCB-Wissen bereits im März weiterzugeben, sagte Ökobüro-Jurist Thomas Alge. Das Gesundheitsinteresse der Kärntner Bevölkerung sei „höher zu bewerten als der Schutz von Unternehmerinteressen oder des Amtsgeheimnisses“.
Am Freitag wurde bekannt, dass auch die nahe Wiener Neustadt in Niederösterreich befindliche Baustofffirma Wopfinger den für die HCB-Kontamination verantwortlich gemachten Blaukalk aus der Kärntner Deponie in Brückl verwertet hat. Laut Ages haben Lebensmittelproben bei Produzenten der Umgebung bisher aber keine Auffälligkeiten ergeben. (bri) +++ Asyl 1 Vor Weihnachten werden österreichweit noch 2500 Wohnplätze für Asylwerber gesucht. +++ Asyl 2 Oberösterreich hat eine Asylquartier-Hotline eingerichtet: Tel. 0732 /7720/ 15249. +++ Öffi-Ausschreibung Siemens erhob Einspruch gegen Wiens Entscheidung, neue Straßenbahnen bei Bombardier zu bestellen.