Ölpreisrutsch verunsichert die Anleger
Der rasant fallende Ölpreis schreckt die Anleger auf: Die Aktienbörsen gingen am Freitag europaweit in die Knie, auch die Währungen ölproduzierender Länder wie Kanada, Norwegen oder Russland mussten deutliche Kurseinbußen hinnehmen. „Es ist das Ausmaß des Preisrutsches, das die Anleger so verunsichert“, sagte ein Händler. Der ATX in Wien verlor in der zurückliegenden Woche fünf Prozent.
Die Ölsorten Brent und WTI waren mit 62,75 beziehungsweise 58,80 Dollar je Fass so billig wie seit fünfeinhalb Jahren nicht. Seit Sommer sind die Preise um rund 40 Prozent eingebrochen. Händler machen die Überproduktion – vor allem in Nordamerika – wie auch die schwächelnde Wirtschaft in Europa und China für die Talfahrt verantwortlich.
Zugleich setzte der
Rubel seine Talfahrt fort: Der Dollar kletterte um bis zu 2,7 Prozent auf ein Rekordhoch von 57,99 Rubel. Die russische Wirtschaft leidet nicht nur unter den fallenden Ölpreisen, sondern auch unter den westlichen Sanktionen infolge der Ukraine-Krise. Um die Flucht der Investoren zu stoppen, hatte die russische Zentralbank erst am Donnerstag den Schlüsselzins um einen Punkt auf 10,5 Prozent hochgeschraubt.
Auch die US-Börsen eröffneten angesichts sinkender Ölpreise und enttäuschender Konjunkturdaten aus China tiefer. Viele Investoren verunsicherte die Sorge, dass die Gewinnquellen der Energiekonzerne austrocknen könnten. Die Aktien der Börsenschwergewichte Chevron und ExxonMobil, die im Dow gelistet sind, starteten mit Kursverlusten. (red)
derStandard.at/Marktberichte