Salzburgs Taxler fahren wieder nach Bayern
Boykott nach Aussprache aller Beteiligten beendet – Taxler müssen keine Ausweise kontrollieren
Salzburg – Nach Schleppereivorwürfen und Bayern-Boykott herrscht wieder Normalität im Taxibetrieb zwischen Bayern und Salzburg. Die Salzburger Taxler haben ihre wochenlange Protestaktion beendet und fahren nun wieder hinüber zum Nachbarn. Eine Aussprache zwischen bayerischen Behörden, Politik und österreichischen Taxivertretern brachte eine konstruktive Lösung.
Der Traunsteiner Oberstaatsanwalt, Markus Giese, habe zugestimmt, dass die Salzburger Taxilenker selbstverständlich nicht die Ausweise ihrer Fahrgäste zu kontrollieren hätten, berichtet der Obmann der Salzburger Taxiver- einigung Peter Tutschku von dem Krisentreffen im Landratsamt Bad Reichenhall. Gleichzeitig hätten die Taxler von der bayerischen Polizei die Zusage bekommen, dass Kontrollen künftig rascher, verhältnismäßig und effizient durchgeführt werden würden. Nun herrsche Rechtssicherheit, freut sich Tutschku.
Gegenseitige Wertschätzung
Besonders erleichtert zeigt sich Tutschku, dass es gelungen sei, alle Beteiligten für die Thematik zu sensibilisieren. „Wir schätzen die Arbeit der bayerischen Polizisten, und sie verstehen auch, dass wir nicht stundenlang kontrolliert und festgehalten werden wollen.“Nun würden sich alle Beteiligten persönlich kennen, und durch den Kontaktaustausch gebe es nun ein gutes Netzwerk, sollte es zu Problemen kommen.
Als mitverantwortlich für die Lösung sieht Tutschku die Gesprächsleitung durch den bayerischen Landrat Georg Grabner (CSU). „Nur dieser Weg über die politische Ebene konnte dieses Ergebnis bringen“
Auslöser für den wochenlangen Boykott war die Festnahme eines Salzburger Taxifahrers wegen des Verdachts auf Schlepperei im April. Wie der Standard berichtete, wollte der Taxler fünf Fahrgäs- te nach Bad Reichenhall fahren, diese hatten aber keine Einreisepapiere. Die bayerische Polizei hielt den Mann mehrere Stunden fest. Die Staatsanwaltschaft in Traunstein warf ihm das illegale Schleusen von Asylbewerbern vor. Kein Einzelfall, wie Tutschku versicherte. Die bayerischen Behörden rieten daraufhin den Taxilenkern in deren eigenem Interesse, Fahrgäste, die von einem Land ins andere wollen, nach ihren Papieren zu fragen. Peter Tutschku ortete „Behördenwillkür“und empfahl allen Taxlern, nicht mehr nach Bayern zu fahren.