Ich sollte wieder mal mit dem Auto fahren
Ehrenwort: Demnächst setz’ ich mich mal wieder hinters Steuer. Ich werde dafür sämtliche rationalen und irrationalen Ängste, die mich seit der Führerscheinprüfung davon abhalten, verdrängen.
Warum? Zum Beispiel, weil ich hiermit die Urlaubsvertretung von Steuerfrau Luise Ungerboeck antrete – und zumindest mit Erfahrung, wenn schon nicht mit Hund Piepsi auftrumpfen will. Aber auch, weil es manchmal bequemer wäre. Mit Öffis ist man in der Großstadt gut unterwegs, in der Pampa bleibt man schnell im Regen stehen.
Das ist keine Metapher: Vor kurzem galt es, von Linz eine Recherchereise ins Mühlviertel anzutreten. Der Himmel war düster, was auch der Stimmung der von mir auserkorenen Steuerfrau entsprach, die ihren Sonntag nicht als Taxifahrerin verbringen wollte. Erst tankte sie, dann ging’s den „Saurüssel“rauf. Der Himmel wurde dunkler, der alternde Ford Galaxy schnaufte, wir schwiegen. In der letzten Kurve begannen wie beim sterbenden Patienten in der Arztserie alle Lichter zu blinken. Dann standen wir. Wiederbelebung zwecklos: Tod durch falsches Tanken.
Bevor das ins Klischee von Frauen, die angeblich nicht Autofahren können, abgleitet: Von drei Herren, die stehenblieben, war das zweien schon passiert. Damit ich es noch rechtzeitig zum Interview schaffe, hielt die Steuerfrau im strömenden Regen resolut ein Auto auf (obwohl sie Autostoppen immer verboten hatte). Dem Auto geht’s übrigens wieder gut. Demnächst werde ich wirklich mal eine Runde damit drehen. (zof) p derStandard.at/Steuerfrau