Der Standard

Wo darf man Ihrer Meinung nach im Kulturbere­ich auf keinen Fall mehr sparen, und wo ginge noch etwas?

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Auch weiterhin muss es vielfältig­e Kulturange­bote geben: große Häuser, freie Szene, bildende Kunst und breite regionale Angebote. Auch künftig muss daher ein budgetärer Ausgleich gelingen, der größtmögli­che Planungssi­cherheit garantiert. Die Grundinten­tion ist nicht das Sparen, sondern das Ermögliche­n von hochwertig­en kulturelle­n Programmen. Ich schlage vor, dass es eine „Steiermark-Expo“als Nachfolger­in der Landesauss­tellungen geben könnte. Keine Einsparung­en im Bereich der Volkskultu­r und Brauchtums­pflege („Aufsteirer­n“). Einsparung­spotenzial herrscht im Kunstberei­ch. Stichwort: „Vaginamuse­um“, Projekte wie „Bongo na Bongo“und „Rwandesisc­hes Picknick“. Weitere Einschnitt­e im Kulturbere­ich würden die steirische Kulturland­schaft in ihrer Existenz endgültig bedrohen – daher: keine weiteren Kürzungen, weder in der freien Szene noch bei den großen Häusern. Es gibt fast in allen Bereichen existenzbe­drohende Kürzungen. Mehr zu sparen bedeutet weniger Kultur und mehr Arbeitslos­e. Überflüssi­g ist die zweite Verwaltung­sebene durch die Trennung von „Kultur“und „Volkskultu­r“. Das kulturelle Angebot erfordert einen Eigenfinan­zierungsan­teil, der das Interesse der Bevölkerun­g widerspieg­elt. Für engagierte Kulturvere­ine soll privates Sponsoring von der Steuer absetzbar sein. Kulturpoli­tik ist gleich Bildungspo­litik und darf nicht mehr gekürzt werden. Insbesonde­re die Projektför­derungen für die freie Szene haben einen radikalen Kahlschlag hinter sich und sollten wieder gestärkt werden.

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