Tastend lesen, durch Gebärden sprechen
Gebärdensprache hat eine eigene Grammatik und Dialekte. Die Brailleschrift für blinde Menschen wurde schon vor langer Zeit erfunden.
Frage: Was ist die Brailleschrift? Antwort: Die Brailleschrift ist eine tastbare Punktschrift, die von blinden oder schwer sehbehinderten Menschen gelesen werden kann. Die zu Buchstaben oder Ziffern angeordneten Punkte stehen dafür aus der Oberfläche hervor und sind für jedes Zeichen in anderen Kombinationen angeordnet, die mit den Fingerkuppen ertastet werden. Erfunden wurde diese Schrift von einem Franzosen namens Louis Braille (1809–1852), der selbst im Alter von drei Jahren erblindet war. Das Ertasten der Brailleschrift ist auch für erfahrene Braille-Leser langsamer als Lesen mit den Augen. Erfahrene BrailleLeser brauchen laut Blindenverband für 100 Wörter zirka eine Minute.
Frage: Kann man auch in Brailleschrift schreiben? Antwort: Das geht mit speziellen Schreibmaschinen oder Stanzschablonen. Der Computer hat im Übrigen auch neue Lesemöglichkeiten geschaffen: Mithilfe der sogenannten Braillezeile können Texte, die am Bildschirm erscheinen, tastbar gemacht werden.
Frage: Wie funktioniert Gebärdensprache? Antwort: In Gebärdensprache können sich Menschen ohne Gehör verständigen. Die Gebärdensprache basiert auf Zeichen, die mit den Händen gegeben werden und die dann mit den Augen wahrgenommen werden. Gehörlose Kinder können Gebärdensprachen auch ganz natürlich und
automatisch über das Auge erwerben.
Frage: Ist die Gebärdensprache eine eigene Sprache? Antwort: Ja! Die Gebärdensprache hat eine eigene Grammatik und Ordnung zur Zusammenstellung von Wörtern, Wortgruppen und Sätzen. Sie ist auch nicht auf der ganzen Welt gleich: Laut Gehörlosenbund gibt es hunderte Gebärdensprachen weltweit. Da kann es große Unterschiede geben. Außerdem gibt es verschiedene Dialekte. Die nächste Ö1-Kinderuni am Sonntag um 17.10 Uhr widmet sich dem Thema „Warum nennt man Raben ,gefiederte Schimpansen‘? Die Tricks der schwarzen Vögel.“Am Samstag im STANDARD. p http://oe1.orf.at
www.kinderuni.at