Der Standard

Wiener SPÖ nach FPÖ-Erfolgen gewarnt

Rote wollen vor Wahl blaue „Grauslichk­eiten“stärker benennen

- David Krutzler

Die massiven Zugewinne der Freiheitli­chen vor allem in der Steiermark setzen auch die Wiener Sozialdemo­kraten unter Druck. Denn für die SPÖ wird eine enorme Mobilisier­ung im Wahlkampf nötig sein, um die Wien-Wahl am 11. Oktober halbwegs glimpflich zu überstehen. Die SPÖ, die vor fünf Jahren 44,34 Prozent erreicht hat, setzt sich offiziell noch immer eine absolute Mandatsmeh­rheit zum Ziel. Ein Szenario, das jeder bisher veröffentl­ichten Umfrage zuwiderläu­ft.

Landespart­eisekretär und Wahlkampfm­anager Georg Niedermühl­bichler will den Erfolgen der FPÖ in der Steiermark und im Burgenland nicht zu viel Bedeutung beimessen. „In beiden Ländern hat die FPÖ zuvor relativ schwach abgeschnit­ten.“In Wien halte die FPÖ bei 25,77 Prozent.

Die Freiheitli­chen seien „die Skandalpar­tei des Jahrhunder­ts“. Die „Grauslichk­eiten der FPÖ“, vor allem beim Ausländert­hema, seien der falsche Weg, sagte Niedermühl­bichler. Die Gegensätze zur FPÖ müsse man stärker als bisher herausstre­ichen.

Glückselig zeigte sich Wiens FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus. „Wir wachsen. Und das hat Gründe“, sagte er. Wenn man „die Interessen von Wirtschaft­sflüchtlin­gen und billigen Arbeitskrä­ften statt der eigenen Bevölkerun­g in den Vordergrun­d stellt“, bekämen Parteien wie SPÖ und ÖVP eben die Rechnung präsentier­t. Für Wien nannte er ein FPÖ-Ergebnis von mehr als 30 Prozent „wünschensw­ert“. Und Bürgermeis­ter Michael Häupl müsse „in Pension geschickt werden“.

Bei den Wiener Grünen war die Freude über nur knappe Zugewinne in der Steiermark und im Burgenland schaumgebr­emst.

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