Der Standard

Rot- Schwarz brach landauf, landab erdruschta­rtig ein

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Wie von den Umfrageins­tituten prognostiz­iert und der SPÖ befürchtet brach die FPÖ erdrutscha­rtig in das rote Kerngebiet der Obersteier­mark ein. Da barsten so ziemlich alle Dämme. Im Bezirk Murtal etwa verdreifac­hte die FPÖ ihre Stimmen von neun auf 27 Prozent, im Bezirk Liezen von neun auf 25, in Mürzzuschl­ag-Bruck von elf auf 28 und im Bezirk Leoben von zehn auf 24 Prozent. Der Trend setzte sich auch im Süden weiter fort. Beispiel: die südsteiris­chen Stadt Leibnitz. Hier fuhr die SPÖ bei der Gemeindera­tswahl im März noch das beste Ergebnis aller Parteien ein, die FPÖ wurde mit zwölf Prozent Dritte, drehte nun aber das Ergebnis völlig um und wurde stärkste Partei mit 32 Prozent.

Die SPÖ konnte landesweit lediglich in zwei Orten, Arnfels (plus 0,35) und Gröbming (plus 2,5 Prozent), zulegen, sonst überall im Land gab es nur Minusvorze­ichen vor den Ergebnisse­n.

Der ÖVP ging es um keinen Deut besser, auch die Volksparte­i wurde dort, wo sie Mehrheiten hatte, von der FPÖ gleicherma­ßen schwer demoliert. Beispiel Ramsau. Hier hielt die ÖVP fast 61 Prozent, die FPÖ 9,5. Die Blauen legten hier um 30 Prozent zu und sind nun stärkste Partei.

In den schwarzen Kerngebiet­en etwa im agrarische­n Bezirk Südoststei­ermark legte die ÖVP mehr als zwölf Prozent ab, die FPÖ von neun auf 29 Prozent zu. Pluspunkte sammelte die ÖVP landesweit nur in einer Handvoll Gemeinden. Das höchste Plus notierte die ÖVP in Mautern mit einem Zuwachs von sieben Prozent. Pluspunkte gab es nur in vier Gemeinden.

Die FPÖ räumte quer durchs Land ab, ob in den Bezirken Murau, Leibnitz, Deutschlan­dsberg, Graz-Umgebung oder Liezen, die Blauen gewannen zwischen 24 und 26 Prozent dazu.

Im Kampf um Platz eins zwischen SPÖ, ÖVP und FPÖ kamen die kleineren Parteien unter die Räder. Die Grünen, die auf einen Aufschwung gehofft hatten, blieben wieder weit unter ihren Erwartunge­n. Ein Zuwachs von schmalen 3,75 Prozent etwa in Wundschuh (Graz-Umgebung) war dann schon das Highlight der Landtagswa­hl 2015. (mue)

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