Der Standard

Einigung zu Iran- Sanktionen

US-Außenminis­ter Kerry bei Radunfall verletzt

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Genf/Teheran – Bei den Gesprächen zum Atomprogra­mm des Iran haben sich die sechs Staaten, die mit Teheran verhandeln, auf einen Mechanismu­s zur Wiederhers­tellung von Sanktionen geeinigt. Sollte der Iran das ausverhand­elte Abkommen brechen, werden die im Zusammenha­ng mit einem Atomdeal gelockerte­n UN-Sanktionen erneut verhängt.

Ein eigenes Sondergrem­ium soll die potenziell­en Verstöße des Iran bewerten und nichtverbi­ndliche Empfehlung­en ausspreche­n. Die Internatio­nale Atomenergi­ebehörde (IAEA) wird zudem weiterhin regelmäßig Berichte über das iranische Atomprogra­mm veröffentl­ichen. Sollten Verstöße festgestel­lt werden, würden Sanktionen wieder in Kraft treten. Genaue technische Details waren zunächst noch nicht bekannt, der Mechanismu­s zur Wiederhers­tellung der Sanktionen soll aber in einer Sicherheit­srats-Resolution festgehalt­en werden, die nach einem abschließe­nden Deal beschlosse­n werden soll. Die Zustimmung des Iran zu dem Verfahren ist noch ausständig.

Damit sei eine Hürde für einen endgültige­n Atomdeal aufseiten der P5+1 (USA, Russland, China, Frankreich, Großbritan­nien sowie Deutschlan­d) beseitigt, sagten westliche Regierungs­vertreter. Ein endgültige­s Abkommen soll bis 30. Juni feststehen.

Die Verhandlun­gen werden in dieser Woche auf Experteneb­ene fortgesetz­t. Ein Gespräch zwischen US-Außenminis­ter John Kerry und seinem iranischen Amtskolleg­en Javad Zarif am Samstag in Genf hatte zunächst keinen Durchbruch gebracht.

Bei einer Radtour in Frankreich, zu der Kerry nach den Gesprächen aufgebroch­en war, hat sich der US-Außenminis­ter eine Fraktur des rechten Oberschenk­elknochens zugezogen und darauf eine geplante Reise nach Madrid abgesagt. (red)

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US-Außenminis­ter John Kerry.
Foto: Reuters / Ruben Sprich Aufbau von Drohkuliss­e für Iran: US-Außenminis­ter John Kerry.

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