Gewalt in Burundi reißt auch am Tag der Wahl nicht ab
Bujumbura – Die Mahnung von Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon zu einem friedlichen Ablauf der umstrittenen Präsidentschaftswahlen in Burundi lief ins Leere. In der Nacht vor dem Votum, das am Dienstag stattfand, kam es zu erneuten Gewalttaten in dem ostafrikanischen Krisenstaat. Journalisten berichteten von mindestens drei schweren Explosionen und vielen Schüssen. Augenzeugen erzählten, Unbekannte hätten das Feuer auf Polizisten nördlich des Stadtzentrums eröffnet, diese hätten zurückgeschossen.
Auch in anderen Stadtteilen waren Explosionen und Schüsse zu hören. Drei Menschen seien dabei ums Leben gekommen, sagte der stellvertretende Polizeisprecher Pierre Nkurikiye.
Mit harter Hand
Knapp vier Millionen Wahlberechtigte waren registriert. Sie konnten sich aber lediglich zwischen dem amtierenden Präsidenten Pierre Nkurunziza und drei Kandidaten entscheiden, die mit der Regierungspartei alliiert sind. Die Wahlbeteiligung war dementsprechend gering.
Nkurunziza beharrt darauf, entgegen Verfassungsbestimmungen auch noch eine dritte Amtszeit an der Macht zu bleiben. Auf die Ankündigung im Frühjahr folgten monatelange Unruhen. Die Regierung ging mit harter Hand gegen ihre Gegner vor. Mehr als 100 Menschen wurden getötet, nach Angaben der Vereinten Nationen flohen etwa 160.000 Menschen außer Landes, unter ihnen viele Oppositionelle. (red)