Ärztekammer weist Kritik zurück
Gruppenpraxen scheitern an Gesetzgeber, nicht an Ärzten
Wien – Gruppenpraxen sollen Ambulanzen entlasten, darüber sind sich alle Verantwortlichen im Gesundheitssystem einig. Doch wer Schuld daran trägt, dass dieses Konzept der Gesundheitsreform nur schleppend vorankommt, dabei gibt es unterschiedliche Meinungen. Die Ärztekammer will von den Krankenkassen nicht als Verhinderer dargestellt werden. Im Ö1- Morgenjournal kritisiert Präsident Artur Wechselberger die Vorschriften für Gruppenpraxen. Dem Gesetz nach dürfen Mediziner keine Ärzte anstellen, was eine Gemeinschaftspraxis erschwert. Er gibt den Ball weiter an Sozialversicherungen und Länder und fordert, dass Mediziner ihre Leistungen so anbieten können, wie es die Menschen brauchen. „Eine Sozialversicherung ist keine Sparkasse“, sagt der Präsident, sie habe für die Versorgung im niedergelassenen Bereich zu sorgen.
Doch die Krankenkassen haben auch mit anderen Problemen zu kämpfen. Die Schulden ausländischer Patienten bei den österreichischen Kassen und Spitalsträgern steigen. Zehn Prozent mehr offene Rechnungen gibt es seit 2007, das geht aus den Daten des Hauptverbands für Sozialversicherungen hervor. Die FPÖ-Abgeordnete Dagmar Belakowitsch-Jenewein hat mittels parlamentarischer Anfrage diese Zahlen von Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) gefordert. Hauptverbandschef Peter McDonald begründet das mit der erhöhten Mobilität im europäischen Raum. Er hat bereits im April angekündigt, den Druck zu erhöhen, um das Geld auch wieder zurückzubekommen. (APA, red)