Der Standard

Regionalfl­ughäfen fehlen Passagiere

Studie: Salzburg und Innsbruck trotz schwierige­n Umfelds top

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Wien – Seit der ICE die Strecke Hauptbahnh­of Linz – Flughafen Schwechat in einer Stunde und 45 Minuten ohne Umsteigen schafft, hält sich der Flughafen Linz im Wesentlich­en nur dank des guten Frachtgesc­häfts über Wasser. „Der Flughafen Linz ist nicht das einzi- ge Sorgenkind; ein weit größeres ist Klagenfurt“, sagte Stefan Höffinger, geschäftsf­ührender Gesellscha­fter der auf Strategieb­eratung spezialisi­erten Höffinger Solutions, dem STANDARD. „Bei Passagierz­ahlen unter 500.000 pro Jahr wird der Sauerstoff rar.“

In einer Studie zeigt Höffinger Solutions, dass das Passagiera­ufkommen in den vergangene­n fünf Jahren bei so gut wie allen Airports gesunken ist. Ursache: Durch Fokussieru­ng auf große Hubs versuchen AUA, Lufthansa und andere Airlines Kosten zu sparen – zulasten der Regionalfl­ughäfen. Dazu kommt das 2024 in Kraft tretende Verbot, Flughäfen zu subvention­ieren.

Während der Flughafen Graz von 2008 (Beginn der Finanzkris­se nach der Insolvenz der US-Investment­bank Lehman Brothers) bis 2014 zwei Prozent an Passagiere­n eingebüßt hat, jener von Linz fünf und Klagenfurt neun Prozent (auf 220.000 Passagiere), konnten Salzburg und Innsbruck ihre Passagierz­ahlen halten. Salzburg ist es 2014 als einzigem Regionalfl­ughafen Österreich­s sogar gelungen, die Passagierz­ahlen zu steigern.

Petra Nocker-Schwarzenb­acher, Bundesobfr­au Tourismus in der Wirtschaft­skammer Österreich, jedenfalls hofft, dass alle Regionalfl­ughäfen erhalten werden können. „Das ist immens wichtig für die Tourismusw­irtschaft. Destinatio­nen abseits gut funktionie­render Flughäfen haben jetzt schon Probleme, internatio­nale Gäste anzulocken“, sagte Nocker-Schwarzenb­acher. (stro)

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