Zalando-Kunden haben oft schlechte Zahlungsmoral
Berlin – Europas größter OnlineModehändler Zalando spürt die schlechte Zahlungsmoral seiner Kunden beim Gewinn. Im zweiten Quartal werde das bereinigte Betriebsergebnis (Ebit) zwischen 22 und 37 Mio. Euro liegen, kündigte der Berliner Konzern an. Im Vorjahreszeitraum waren es 35 Mio. Euro gewesen.
Zuletzt kämpfte Zalando damit, dass Kunden ihre Rechnungen erst nach langwierigen Mahnverfahren oder gar nicht beglichen.
In Deutschland – dem wichtigsten Markt für Zalando – kann sich der Kunde beim Kauf auf Rechnung 14 Tage Zeit lassen, bis er bezahlt. Im Vergleich zur Vorkasse, wie sie andere Versender verlangen, bedeutet das höhere Zinskosten und ein beträchtliches Ausfallrisiko. Je lockerer die Zahlungsbedingungen, desto größer ist andererseits auch die Lust der Kunden, im Netz shoppen zu gehen. Der Umsatz von Zalando stieg von April bis Juni 2015 um 33 bis 35 Prozent auf 727 bis 738 Mio. Euro.
Das 2008 gegründete Unternehmen mit nunmehr 8300 Mitarbeitern wurde einer breiten Öffentlichkeit mit seiner „Schrei vor Glück“-Werbekampagne bekannt.
Zalando-Vorstand Robert Gentz sagte, Zalando wolle sich bei seinen europaweit mehr als 15 Millionen Kunden stärker als Fashion-Anbieter positionieren. Davon zeuge die Zusammenarbeit mit der britischen Topshop und der US-Marke GAP. Derzeit hat Zalando mehr als 1500 Marken im Angebot. (Reuters)