Der Standard

US-Wirtschaft­sflaute drückte CO -Emissionen

Umstellung von Kohle auf Erdgas in Stromprodu­ktion hatte weniger großen Effekt

- Nature Communicat­i-

Washington/Wien – Zwischen 2007 und 2013 sind die CO -Emissionen der USA aus fossilen Brennstoff­en um rund elf Prozent gesunken – dank der Umstellung in der Stromprodu­ktion von Kohle auf Gas, wie man bisher dachte. Tatsächlic­h aber war die Wirtschaft­sflaute für das Gros des Rückgangs verantwort­lich, wie der aus Österreich stammende Ökonom Klaus Hubacek von der Uni Maryland im Fachjourna­l on schreibt.

„Bei der Stromprodu­ktion mit Erdgas wird nur halb so viel Kohlendiox­id emittiert wie bei Kohle“, sagt Koautor Laixiang Sun, der auch an der University of Maryland arbeitet und am Internatio­nalen Institut für angewandte Systemanal­yse (IIASA) in Laxenburg forscht. Die Freisetzun­g von Methan aus Bohrungen und Pipelines sei in diesen Berechnung­en noch nicht berücksich­tigt, wies Sun am Dienstag in einer Aussendung der IIASA hin.

Im Beobachtun­gszeitraum ging der Anteil von Strom aus Kohlekraft­werken in den USA von 50 auf 37 Prozent zurück. Ein Großteil davon wurde durch günstiges Erdgas ersetzt, das mithilfe des umstritten­en Verfahrens Fracking gewonnen wird. Weil diese Verschiebu­ng parallel mit dem CO - Rückgang ablief, ging man von einem Zusammenha­ng aus.

Während der Anstieg des CO - Ausstoßes zwischen 1997 und 2007 zu 71 Prozent durch Wirtschaft­s- und Bevölkerun­gswachstum verursacht wurde, sind 83 Prozent des CO -Rückgangs zwischen 2007 und 2013 Folge geringerer Nachfrage und nur 17 Prozent durch den Switch von Kohle auf Gas bedingt. Selbst als es ab 2009 mit der US-Wirtschaft wieder bergauf ging, waren der hohe Benzinprei­s, der milde Winter und energieeff­izientere Produktion­smethoden wichtigere Faktoren für den CO -Rückgang als der Umstieg von Kohle auf Gas. (APA)

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