Obstfeld wird IWF-Chefökonom
Obama-Berater löst im September Olivier Blanchard ab
Washington/Wien – Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat einen neuen Chefökonomen gefunden: Maurice Obstfeld wird Nachfolger von Olivier Blanchard, der im September in den Ruhestand geht, gab IWF-Chefin Christine Lagarde bekannt. Obstfeld gehört aktuell zum Beraterteam des Präsidenten Barack Obama in makroökonomischen Fragen. Dafür ruht seine Professur für Volkswirtschaft an der Berkeley Universität in Kalifornien. Zudem berät der Ökonom nach IWF-Angaben Zentralbanken in aller Welt.
Beim Währungsfonds ist Obstfeld kein Unbekannter. Während seiner Karriere hat er viermal hier geforscht. Lagarde lobte ihn als weltbekannten Ökonomen. Der IWFChefökonom ist eine Schlüsselfigur der Organisation. Der bisherige Amtsinhaber war zum Beispiel für Hilfspakete für Griechenland verantwortlich.
Der 63-Jährige gilt als Experte für Kapitalströme, die internationale Finanz- und Wechselkurspolitik sowie die europäische Währungsintegration. Wie EZBPräsident Mario Draghi und der frühere US-Notenbankchef Ben Bernanke promovierte Obstfeld am Massachusetts Institute of Technology (MIT).
Wirtschaftsstudenten dürfte der Namen bekannt sein, weil Obstfeld zwei Standardwerke verfasst hat. „Foundations of International Macroeconomics“schrieb er zusammen mit Kenneth Rogoff, „International Economics“verfasste er mit Paul Krugman und Marc Melitz. (dpa, red)