US-Bilanzsaison läuft besser als befürchtet
Nach der kräftigen Erholung der Aktienmärkte wegen dem Beilegen der Griechenland-Krise verzeichneten diese wieder einen Dämpfer, im Gegensatz zu den Außentemperaturen herrschte an Europas Börsen eine unterkühlte Grundstimmung. Auf Unternehmensebene sorgte die Berichtssaison zum zweiten Quartal für Bewegung. Etwa beim Softwareriesen SAP, der wegen des schwachen Euro zwar einen Anstieg des Betriebsergebnisses um 13 Prozent meldete, die Börsianer damit aber nicht überzeugen konnte.
Vergleichsweise stabil zeigten sich die Autobauer Daimler und BMW, die laut Medienberichten gemeinsam mit Audi den Kartendienst Here von Nokia um 2,5 Milliarden Euro erwerben sollen. Die Aktie der Finnen schwächelte, schließlich waren im Vorfeld höhere Preise kolportiert worden. Der chinesische Konzern Shanghai Feilo Acoustics hat offiziell Interesse an der Lampensparte von Osram bekundet, während die USInvestmentbank JPMorgan die Beteiligung am Vorarlberger Mitbewerber Zumtobel von 6,4 auf 3,9 Prozent verringert hat.
Auch an der Wall Street sorgten Quartalszahlen für Gesprächsstoff. Der Mischkonzern United Technologies verzeichnete ebenso wie IBM Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis. Bisher verläuft die US-Bilanzsaison laut RBI-Analyst Helge Rechberger aber besser als befürchtet: Vor deren Start lagen die Markterwartungen bei einem Gewinnrückgang um fast sechs Prozent, nun hält Rechberger eine insgesamt stabile Ertragsentwicklung für möglich, wenn die Zahlen weiterhin „quer durch die Bank positiv überraschen“. (aha) p derStandard.at/Marktberichte