Der Standard

Besser getrennt statt gemeinsam

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Dass ein dermaßen schlechtes Wahlergebn­is wie jenes, das die Roten bei der Landtagswa­hl in Oberösterr­eich mit 18,4 Prozent eingefahre­n haben, nicht ausreichen würde, um SPÖChef Reinhold Entholzer aus dem Sattel zu kippen, war ja wirklich nicht abzusehen.

Kein Wunder, dass manch einer begonnen hat, sich vorzuberei­ten, sei es rein gedanklich oder ganz konkret. Infrastruk­turministe­r Alois Stöger etwa musste quasi damit rechnen, von der Parteiführ­ung nach Hause geschickt zu werden, um der angeschlag­enen oberösterr­eichischen Genossensc­har etwas Stöger’sche Ruhe zu vermitteln. Der Koffer war wohl im Geiste schon gepackt.

Und weil Stöger in seinem Ministeriu­m nicht allein werkt, hätte das womöglich auch für andere in seinem Team Konse- quenzen mit sich bringen können.

Pressespre­cherin Andrea Heigl, früher Redakteuri­n beim Standard, wechselt Anfang November jedenfalls zur Agentur Better together. Das sei keinesfall­s als Indiz für einen potenziell­en Jetzt-aber-doch-Abgang Stögers zu werten: „Das ist ein ganz normaler Jobwechsel, der bereits lange vor der Oberösterr­eichwahl geplant war.“Heigl wird sich in der Agentur, die sich auf Öffentlich­keitsarbei­t, Lobbying, Medientrai­nings und Krisenkomm­unikation spezialisi­ert hat, um Kunden aus dem Bereich Gesundheit und Infrastruk­tur kümmern. Bis es so weit ist, hat Stöger, für den sie bereits als Gesundheit­sminister gearbeitet hat, seine Koffer erst einmal nur für die bevorstehe­nde Reise nach Vietnam gepackt. (red)

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