Der Standard

EU akzeptiert Österreich­s Asyl-Limit

Schulz zeigt „größten Respekt“– Juncker: „Alles im Rahmen von Schengen“Obergrenze von 127.500 Flüchtling­en bis 2019 beinhaltet Familienna­chzug

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Straßburg/Wien – Österreich plant die Einführung einer Obergrenze für Flüchtling­e. Regierung, Länder und Gemeinden haben sich am Mittwoch darauf geeinigt, dass bis Mitte 2019 insgesamt nicht mehr als 127.500 Asylanträg­e ent- gegengenom­men werden sollen – inklusive Familienna­chzugs. Im heurigen Jahr sollen es nicht mehr als 37.500 sein.

Formal handelt es sich aber um keine rechtlich verbindlic­hen Werte, sondern um politische „Richtwerte“. Offen ist auch, was passieren soll, wenn sie überschrit­ten werden. Zwei Rechtsexpe­rten sollen nun ein Gutachten mit europarech­tskonforme­n Vorschläge­n erarbeiten.

Aus der EU kamen nach dem Asylgipfel positive Signale. Bisher sei „alles im Rahmen des Schengen-Systems“, erklärte EU-Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker. EU-Parlaments­präsident Martin Schulz sagte in Straßburg: „Ich möchte der Republik Österreich meinen größten Respekt abstatten.“Schulz erklärte aber auch, dass die Flüchtling­sproblemat­ik nicht innerhalb der nächsten sechs Wochen geregelt werden könne, und widersprac­h damit dem EURatsvors­itzenden Mark Rutte, der zuvor ebendas gefordert hatte.

Auch Slowenien erwägt nun die Einführung von Obergrenze­n. Mazedonien hat bereits am Dienstagab­end die Grenze zu Griechenla­nd geschlosse­n. Mindestens 600 Flüchtling­e saßen im Grenzgebie­t fest. (red)

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Wiens Bürgermeis­ter Michael Häupl (re.) blickte wenig erfreut drein, als Bundeskanz­ler Werner Faymann und Vizekanzle­r Reinhold Mitterlehn­er die Obergrenze­n für Asylwerber verkündete­n. Der Salzburger Landeschef Wilfried Haslauer (li.) hat hingegen sein...

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