Schuldenberge belasten Körper und Seele
Lustenau – Schulden können krankmachen, und Krankheit kann in die Schuldenfalle führen. Der Zusammenhang zwischen gesundheitlichen und finanziellen Problemen ist Thema regionaler Dialogtage zur Vernetzung von Fachleuten aus dem Sozial- und Gesundheitsbereich.
Menschen, die wegen hoher Schulden unter Druck stehen, haben ein „ungleich höheres Risiko zu erkranken“, sagt Peter Kopf, Leiter der Schuldenberatung des Vorarlberger Instituts für Sozialdienste. Er verweist auf Studien aus Mainz und Wien, die den Zusammenhang belegen.
Stress, Depressionen, Schlafstörungen, Angstzustände und Rückenschmerzen sind die häufigsten Symptome. Kopf: „Bei jeder siebten Person, die in die Beratung kommt, ist ein Regulierungsverfahren wegen gesundheitlicher Probleme nicht möglich.“
Gesundheits- und Sozialbereich müssten zum Vorteil der betroffenen Menschen besser vernetzt werden, sagt Kopf. Ziel der Dialogtage, die vom Fonds Gesundes Österreich unterstützt werden, ist es, gezielte Hilfsprogramme und Präventionsmaßnahmen zu erarbeiten.
Zu den Forderungen der Sozialarbeit gehören die Abschaffung der Rezeptgebühren und Selbstbehalte bei verschuldeten Kranken. Denn oft scheitere eine Behandlung an den Kosten. Umgekehrt könnten hohe Kosten und lange Krankenstände Schwerkranke und ihre Familien in finanzielle Notsituationen bringen. (jub)