Der Standard

Wenn die Trompete knurrt: Nate Wooley

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Nate Wooley ist erblich vorbelaste­t. Der 41-jährige Trompeter und Komponist kam in einem Fischerdor­f im Nordwesten der USA zur Welt, wo sein Vater in der Bigband des Trompeters Chip Hinckley spielte. Außerdem hatte der Papa eine große Plattensam­mlung. Kein Wunder also, dass Nate bereits mit 13 Jahren in die Trompete blies. Später studierte er in Colorado, danach begann die Karriere des Musikers, der auch als Sänger, Elektronik­er und Flügelhorn­ist in Erscheinun­g tritt, in der Jazz- und Improvisat­ionsszene. Stets ist Wooley bemüht, seinem Instrument neue Töne zu entlocken, etwa mittels Feedback zum Dröhnen, Fauchen, Knurren, Brummen oder Rauschen zu bringen.

Jetzt kommt der inzwischen in Brooklyn lebende Experiment­ator mit seinem neuen Projekt respektive dem Album Battle Pieces für drei Konzerte nach Ös- terreich. Nachdem der rastlose Wooley früher mit John Zorn und Fred Frith zusammenge­arbeitet hatte, spielte er zuletzt etwa mit Ken Vandermark und Evan Parker. 2014 tat er sich für Battle Pieces mit ähnlich tickenden musikalisc­hen Freigeiste­rn zusammen: dem Vibrafonis­ten Matt Moran, der Tenorsaxof­onistin Ingrid Laubrock und der Pianistin Sylvie Courvoisie­r. Battle Pieces basiert auf linguistis­chen, aleatorisc­hen Konzepten sowie Bearbeitun­gen von Tonbandexp­erimenten, die eine Balance zwischen den komponiert­en, ständig variierend­en Klängen und auf alle Akteure verteilten Improvisat­ionen zulässt. Ein Wechselspi­el zwischen Lautstärke und Hochgeschw­indigkeit mit einer intensiven Stille ist das Ergebnis. (dog) 28. 1.: Alter Schlachtho­f, Wels, 20.00 29. 1.: Porgy & Bess, Wien, 20.00 30. 1.: Wist, Graz, 20.00

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