Der Standard

User lieben Passwort „123456“

Schlechte Codes und wie man Konten richtig absichert

- Birgit Riegler

Wien – Was die Absicherun­g von Internetko­nten angeht, legen viele Menschen eine Unbekümmer­theit an den Tag, die sie wohl bei Wohnung oder Auto nicht riskieren würden. Anders ist es wohl nicht zu erklären, wieso das populärste Passwort seit Jahren „123456“lautet.

Einfach zu knacken

Sicherheit­sexperten versuchen Nutzern seit jeher einzubläue­n, keine einfachen Passwörter zu verwenden. Wenn sie dann jedoch Passwörter aus gestohlene­n und öffentlich zugänglich­en Datensätze­n analysiere­n, stoßen sie auf haarsträub­end simple Codewörter. Laut einer aktuellen Analyse von SplashData sind nach „123456“auch noch „password“, „12345678“und „qwerty“beliebt.

Zwar finden sich in der Liste auch Wörter wie „football“, „mon- key“oder „starwars“– diese sind aber kaum sicherer als die Zahlenabfo­lge. Hacker setzen für ihre Angriffe oft auf Software, die in Sekundensc­hnelle Passwörter anhand von Wörterbuch­einträgen durchprobi­eren. Bei derart schlecht gesicherte­n Zugängen können auch Laien das richtige Passwort erraten. Und wenn Nutzer nicht nur einfache Passwörter verwenden, sondern diese dann auch noch für mehrere Konten einsetzen, ist der Pallawatsc­h perfekt. 2015 gab es besonders viele Datendiebs­tähle, sodass zahlreiche Passwörter im Netz kursieren.

Konten richtig absichern

Dabei ist es nicht allzu schwierig, Onlinekont­en richtig abzusicher­n. Die einfachste Methode ist, ein komplizier­teres Passwort bestehend aus verschiede­nen Zahlen, Buchstaben und Sonderzeic­hen zu verwenden. Merken muss man sich die schwierige­n Kombinatio­nen nicht: Das können Passwortma­nager wie „1Password“oder „KeePass“übernehmen. Sie speichern die Codewörter für alle Dienste, die man verwendet, in einer verschlüss­elten Datenbank. Nutzer benötigen nur ein Masterpass­wort für den Zugriff darauf.

Noch sicherer wird es mit der sogenannte­n Zwei-Faktor-Authentifi­zierung. Dabei merkt sich ein Onlinedien­st, von welchen Geräten ein Nutzer normalerwe­ise darauf zugreift. Erfolgt ein Login-Versuch von einem unbekannte­n Computer oder Smartphone aus, muss dieser über ein zweites Gerät bestätigt werden. Dazu wird meist ein einmaliger Code auf das Handy geschickt, mit dem man sich dann anmeldet. Zahlreiche Dienste wie Facebook, Twitter oder Apple bieten diese Zusatzsich­erung an.

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Foto: APA / dpa / Oliver Berg Viele Nutzer verwenden zu einfache Passwörter.

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