Der Standard

60 Prozent Wirtschaft­smigranten

Schätzung der EU-Kommission betrifft Dezember-Daten

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Brüssel/Kopenhagen – Die EUKommissi­on schätzt den Anteil der Wirtschaft­smigranten am gesamten Flüchtling­sstrom – zumindest für den Dezember des Vorjahres – auf 60 Prozent ein. Eine Kommission­ssprecheri­n erklärte am Dienstag, die konkreten Zahlen von Frontex dazu seien aber noch nicht endgültig ausgearbei­tet. Zuletzt hatte auch der Vizepräsid­ent der EU-Kommission, Frans Timmermans, von 60 Prozent gesprochen.

Diese Wirtschaft­smigranten hätten kaum Aussicht auf Asyl. Deswegen sei es auch notwendig, Flüchtling­e ohne Aussicht auf Asyl zurückzusc­hicken. „Es muss eine klare Differenzi­erung zwischen zu schützende­n Asylsuchen­den sein und Wirtschaft­smigranten, die zurückgese­ndet werden.“Deshalb sei es auch wichtig, die Hotspots mit der Registrier­ung von Fingerprin­ts zu errichten.

Zur Rückführun­g hieß es in Brüssel, dass es derzeit zum Bei- spiel kein Abkommen mit Marokko gebe. Die EU-Kommission sei aber bestrebt, dies zu erreichen, und verhandle darüber.

Außerdem bereitet sich die Kommission bereits auf eine längerfris­tige Verlängeru­ng der Binnengren­zkontrolle­n einiger europäisch­er Länder vor. Nach entspreche­nder Aufforderu­ng der EU-Innenminis­ter sagte eine Sprecherin von EU-Migrations­kommissar Dimitris Avramopoul­os, die Kommission sei „auf alle Eventualit­äten vorbereite­t“.

Dänemark kassiert

Das dänische Parlament hat am Dienstag eine deutliche Verschärfu­ng der Asylregeln beschlosse­n. Flüchtling­en dürfen künftig Bargeld und Schmuck (wenn dieser mehr wert ist als 1340 Euro) abgenommen werden, um ihre Unterbring­ung mitzufinan­zieren. Außerdem werden der Familienna­chzug erschwert und die Dauer von Aufenthalt­sgenehmigu­ngen verkürzt. (red)

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