Der Salamander, um den sich viele Mythen ranken
Jahrhundertelang war der Feuersalamander Objekt diverser abergläubischer Vorstellungen wie jener, dass er Feuer löscht. Um auf die Spezies aufmerksam zu machen, wurde er zum Lurch des Jahres gewählt.
Wien – In seiner 77 n. Chr. entstandenen Naturgeschichte hielt Plinius der Ältere zwar bereits – richtig – fest, dass sich der Feuersalamander bei starkem Regen, nicht aber bei trockenem Wetter zeigt, verbreitete sonst aber allerhand Unsinn über den auffälligen Lurch: unter anderem, dass er kalt genug sei, um damit Feuer zu löschen – worauf auch sein Name zurückgeht. Oder dass ihm eine Milch aus dem Maul laufe, die die Haare am menschlichen Körper wegfräße. Noch Paracelsus sah im 16. Jahrhundert im gelb-schwarzen Lurch ein mythisches Wesen, das auch im Feuer leben kann.
Leider kann er nichts Dergleichen, tatsächlich ist er – wie viele andere Amphibien – gefährdet. Um auf die bemerkenswerte Spezies aufmerksam zu machen, wurde er von der Deutschen und Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie zum Lurch des Jahres gewählt.
Individuelle Färbung
Verwechseln kann man den 14 bis maximal 18 Zentimeter langen Feuersalamander nicht, dazu sind seine gelb-orangen Flecken auf lackschwarzem Grund zu augenfällig. Die daraus entstehende Zeichnung ist übrigens bei jedem Tier anders, sodass sich Individu- en – etwa im Dienst der Wissenschaft – gut unterscheiden lassen.
Allen gemeinsam ist das weißliche Gift, das sie bei Belästigung und Gefahr aus Drüsen hinter den Ohren und am Rücken absondern. Beim Kontakt mit Schleimhäuten verursacht es zwar ein Brennen, ist aber sonst für Menschen – entgegen der Plinius’schen Warnung – ungefährlich.
Die Verbreitung des Feuersalamanders erstreckt sich über weite Teile Europas; in Skandinavien, Großbritannien und Nordosteuropa fehlt er allerdings. In Österreich findet man ihn vor allem vom nördlichen Salzburg bis zum Wienerwald sowie in der Steiermark und in Kärnten. Dort besiedelt er bevorzugt feuchte Buchenoder Buchenmischwälder auf Hö-