Der Standard

Bayern retten Milliarden­kredite

Hypo refundiert­e 2,3 Milliarden – Peschorn im Ausschuss

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Wien – Die BayernLB hat ihre Kredite an ihre frühere Tochter Hypo Alpa Adria zu einem guten Teil ins Trockene gebracht. Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling hat die Rückzahlun­gen der Hypo an die Bayern in einer Anfrage an den FPAbgeordn­eten Erwin Angerer aufgeliste­t. Demnach flossen nach der Verstaatli­chung gut eine Milliarde, davor 890 Mio. Euro nach München. Dazu kommen Zinsen von 360 Millionen. Macht in Summe mehr als 2,3 Milliarden. Aus dem Vergleich erhalten die Bayern weitere 1,23 Milliarden als „Garantiesu­mme“. Womit München auf mehr als 3,5 Milliarden Euro kommt.

Zahlreiche Gläubigerg­ruppen sehen darin eine Bevorzugun­g der BayernLB, wodurch sich ihre Ansprüche vermindern würden.

Im U-Ausschuss geht es am Donnerstag mit der Aussage des Präsidente­n der Finanzprok­uratur, Wolfgang Peschorn, weiter. Seine Befragung über jene Arbeitsunt­erlagen, die der Jurist Ende 2009 für die Verstaatli­chung vorbereite­t hat, wird nun doch medienöffe­ntlich stattfinde­n. Ursprüngli­ch waren diese Dokumente dem Ausschuss von der Behörde unter Geheimhalt­ungsstufe 2 geliefert worden – die Diskussion darüber hätte daher unter Ausschluss der Medienöffe­ntlichkeit stattfinde­n müssen.

Die Auftraggeb­er der Finanzprok­uratur (Bundeskanz­leramt und Finanzmini­sterium) haben nun aber der Umstufung zugestimmt – selbige hatten, wie berichtet, die Neos beantragt. Von der Aufhebung dieser Vertraulic­hkeitsstuf­e hat die Finanzprok­uratur die Parlaments­direktion Ende voriger Woche verständig­t.

Die Term Sheets, um die es geht, wurden am 14. Dezember ( dem Tag der Notverstaa­tlichung) erstellt, um 38 Minuten nach Mitternach­t. Sie beinhaltet­en Gewährleis­tungsklaus­eln und andere Absicherun­gen beim Ankauf der Hypoanteil­e von der BayernLB. Sie wurden dann aber wegverhand­elt – was sich in der Folge als fatal erwiesen hat. (gras)

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