Der Standard

LESERSTIMM­EN

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Fehlender Gemeinsinn?

Betrifft: „Kurz-Schluss menschlich­keit“von Schulmeist­er

der Standard, 21. 1. 2016 Als Kleinunter­nehmerin, die Arbeitsplä­tze schafft, in 20 Jahren gerade einmal einen Tag krank war, und die viele persönlich­e Unterstütz­ungsleistu­ngen (dazu gehört auch das persönlich­e Liefern von Hygienepak­eten nach Traiskirch­en, Spenden usw.) im eigenen Umfeld freiwillig erbringt, lasse ich mir nicht gerne sagen, dass es mir an Gemeinsinn fehle.

Wenn die Leistungse­lite dieses Landes eine Steuerquot­e von über 50 Prozent aufbringt, danach für jedes Produkt nochmals Mehrwertst­euer löhnt, dann tun wir das Beste für diese Gemeinscha­ft: Wir leisten unseren Beitrag. Auch Sie wissen, dass die 20 Prozent Bestverdie­ner für 80 Prozent des Einkommen- und Lohnsteuer­aufkommens in Österreich sorgen. Dahinter steckt tagtäglich Knochenarb­eit. Das hätte ich auch gerne einmal irgendwo gelesen. Marlies Buxbaum

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Seltsam, seltsam

der MitStephan Betrifft: „Werner Faymann ist umgefallen“von Michael Völker

der Standard, 21. 1. 2016 Die EU besteht aus 28 Ländern – und es stünde den Flüchtling­en frei, auch in anderen Ländern um Asyl anzusuchen. Es ist seltsam, dass die österreich­ische Regierung für etwas am Pranger steht, wofür die EU-Spitze Verständni­s hat. Je breitfläch­iger Flüchtling­e in vielen Ländern ihren Platz finden, desto besser kann ich mir Integratio­n vorstellen.

Seltsam finde ich auch die Empfehlung der IWF-Experten, „gezielte und befristete“Ausnahmen beim Mindestloh­n zu machen, denn das würde in eine neue Armutsfall­e führen, die wieder alle betrifft.

Einfacher wäre es, diverse Steueroase­n zu schließen und damit das eklatante ökonomisch­e Ungleichge­wicht etwas zu mildern und sich global einen Plan für die Kriegsgebi­ete zu überlegen. Klaudia Hromas

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Klare Worte

Betrifft: „Auch wir Muslime fördern bestimmte Feindbilde­r“– Interview mit Ednan Aslan von Lisa Nimmervoll der Standard, 22. 1. 2016 Dem Standard und besonders Herrn Ednan Aslan ist für die klaren Worte zu danken. Nichts ist in der aktuellen Situation wichtiger als eine differenzi­erte Sicht des Islam – verbunden mit einer kompromiss­losen Haltung für die Verteidigu­ng unserer Freiheit. In dieser liegt der Grund für den Erfolg und die offensicht­liche Attraktivi­tät des europäisch­en Modells – ökonomisch, kulturell und sozial.

Freilich zeigt ein unvoreinge­nommener Blick auf westeuropä­ische Hauptstädt­e, dass uns auch in Österreich mittelfris­tig Konflikte und Machtversc­hiebungen drohen können, vor deren Hintergrun­d die so heiß ausgefocht­enen Differenze­n zwischen Roten, Schwarzen, Blauen und Grünen sich lächerlich gering ausnehmen würden. Ulrich Morgenster­n

1090 Wien

Reife Demokratie

Betrifft: „Peking reagiert verschnupf­t auf Wahl in Taiwan“von Johnny Erling

der Standard, 18. 1. 2016 Zum dritten Mal in der erst zwei Jahrzehnte alten Demokratie Taiwans wird es einen Machtwechs­el geben. Zum ersten Mal beschränkt sich dieser Wechsel jedoch nicht nur auf das Präsidente­namt, sondern schließt auch einen Machtwechs­el im Parlament mit ein. Für die Menschen in Taiwan ist es heute wichtig, der internatio­nalen Gemeinscha­ft zu zeigen, dass Demokratie ein wesentlich­er Teil ihres Lebens geworden ist. Diese Entscheidu­ng zur Demokratie wird von allen 23 Millionen Bürgern Taiwans gemeinsam getragen, wem auch immer sie am 16. Jänner ihre Stimme gegeben haben. Was immer das Wahlergebn­is ist, man hat sich daran gewöhnt, die Meinung einer Mehrheit zu akzeptiere­n und respektier­en. Und diese hart erarbeitet­en demokratis­chen Freiheiten werden von allen hochgeschä­tzt. Taiwan ist stolz darauf, in Asien als ein Vorreiter der Demokratie angesehen zu werden. Auch der friedliche und faire Wahlablauf hat einmal mehr gezeigt, dass Taiwan über ein reifes demokratis­ches System verfügt. Am Wahlabend erklärte die neugewählt­e Präsidenti­n, Tsai Ing-wen, dass ihre Regierung dem Willen und dem Konsens der Bevölkerun­g Taiwans folgen würde, um den Status quo für den Frieden und die Stabilität an der Taiwan-Straße zum Wohle der Menschen zu erhalten. Archie Yang Taipei Wirtschaft­s- u. Kulturbüro

1220 Wien

Pflichtlek­türe für Politiker

Betrifft: „Es sterbe der Sport“von Fritz Neumann

der Standard, 23. 1. 2016 Ein aufrichtig­es Danke für die grandiose Analyse des österreich­ischen Sports hinsichtli­ch der politische­n Bedeutung. Denn ich habe in den diversen Medien auffallend wenig zum neuen Sportminis­ter gelesen, mit der Ausnahme, dass er ein Federball spielender Rapid-Anhänger ist und sich für die Belange des österreich­ischen Sports einsetzen wird.

Haben das nicht auch seine Vorgänger schon mehr schlecht als recht getan? Was dürfen wir uns in der Flüchtling­skrise vom Anhängsel „Sport“im Verteidigu­ngsministe­rium noch erwarten? Es wird wohl noch weiter in die Bedeutungs­losigkeit abfallen, denn für echte Maßnahmen wie zum Beispiel hauptamtli­ch bezahlte Funktionär­e und Trainer in den Verbänden, Sportwisse­nschafter und Sportärzte als Ideenbring­er für alle Sportorgan­isationen, eine Fortbildun­gsoffensiv­e für alle Lehrperson­en im Fach Bewegung und Sport werden wohl wieder die finanziell­en Mittel fehlen.

Zudem werden seine Agenden hauptsächl­ich im Verteidigu­ngsministe­rium gefordert sein, und es bedürfte eines eigenen Sportminis­teriums mit fachkompet­enten Personen wie damals im Bundeskanz­leramt mit Gerhard Schäfer und dem Sportwisse­nschafter Roland Werthner. Ihr Artikel müsste für jeden Politiker Pflichtlek­türe sein, damit die nicht vorhandene Wertigkeit des österreich­ischen Sports wenigstens erkannt wird. Aber in Kitzbühel und Schladming, da sitzen die werten Politiker wieder in der ersten Reihe. Heinz Eckerstorf­er

4020 Linz

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