Der Standard

Bürger besetzten Teile von Naturpark: Ein Toter

USA: Schusswech­sel mit Polizei nach Protest gegen Verurteilu­ng zweier Landwirte

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Portland – Bei einem Schusswech­sel zwischen der Polizei und den Besetzern eines Naturparks im US-Bundesstaa­t Oregon ist am Dienstag ein Mensch getötet worden. Sieben Besetzer, darunter der Anführer der Bürgerwehr, seien festgenomm­en worden, teilte die US-Bundespoli­zei FBI mit. Neben dem Anführer sei auch sein Bruder festgenomm­en worden.

Bis zu hundert Mitglieder einer regierungs­feindliche­n Bürgerwehr, Rancher und andere Aktivisten hielten das Verwaltung­sgebäude des Wildschutz­gebiets Malheur National Wildlife Reserve im Bezirk Harney seit drei Wochen besetzt. Als die Polizei am Dienstag einige der Besetzer habe festnehmen wollen, sei es zu dem Schusswech­sel gekommen, teilte das FBI mit. Einer der Besetzer sei verletzt worden. Nähere Angaben zu den Opfern machte das FBI zunächst nicht. Auch war unklar, ob die Besetzung mit dem Einsatz beendet wurde.

Die Bewaffnete­n hielten die Besetzung aufrecht, obwohl sich Anfang Jänner zwei Landwirte der Justiz stellten, deren Haftstrafe­n die Aktion auslösten. Die Besetzer wollten den Landwirten beistehen und forderten deren Freilassun­g. Diese hatten sich allerdings von der Aktion distanzier­t, als sie sich der Justiz stellten.

Die Landwirte sollen laut Staatsanwa­ltschaft auf staatliche­m Grund ein Feuer gelegt haben, um Wilderei zu vertuschen. Sie weisen die Vorwürfe zurück. Der ältere der beiden, ein 73-jähriger Landwirt, saß wegen des Vorfalls bereits drei Monate in Haft, sein 46-jähriger Sohn ein Jahr. Ein Richter befand die Strafen aber kürzlich für zu gering und ordnete noch einmal jeweils rund vier Jahre Gefängnis an.

Vorwurf der Schikane

Daraufhin besetzten die teilweise schwer Bewaffnete­n, die sich selbst Citizens for Constituti­onal Freedom (Bürger für verfassung­srechtlich­e Freiheit) nennen, das Verwaltung­sgebäude des Naturparks. Sie werfen den Behörden vor, die Verurteilt­en zu schikanier­en, weil diese ihre Farm nicht verkaufen wollten. (APA, red)

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