Der Standard

SPÖ wundert sich über Lopatka

Bildungssp­recherin empfindet Vorgehen als irritieren­d

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Wien – Die SPÖ ist über die Aussagen des ÖVP-Klubchefs Reinhold Lopatka zur Bildungsre­form wenig erfreut. Lopatka hatte Bildungsmi­nisterin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) im STANDARD vorgeworfe­n, den Entwurf für die Reform der Schulverwa­ltung nicht mit den Landeshaup­tleuten abgestimmt zu haben.

SPÖ-Bildungssp­recherin Elisabeth Grossmann ist über das Vorgehen Lopatkas „sehr verwundert“, sagt sie zur APA. Im Hinblick darauf, dass im Herbst das ÖVP-Regierungs­team den Plänen zu den Bildungsdi­rektionen zugestimmt habe, ergebe sich jetzt „ein Bild der Uneinigkei­t und der Instabilit­ät“. Lopatka desavouier­e nun „auch die eigene Regierungs­mannschaft“. Grossmann: „Lopatka legt manche Brände.“

Dass in den Vorschläge­n zu den Bildungsdi­rektionen „die Weisungske­tte von der Ministerin ausgeht“, sei bei der Präsentati­on der Bildungsre­formpläne allen klar gewesen. „Dass sich hier die Landeshaup­tleute hineinopti­eren können“, wertet Grossmann als „guten Kompromiss“, der auch im nunmehrige­n Verhandlun­gspapier enthalten sei.

Für den Beschluss der geplanten Modellregi­onen zur Gesamtschu­le erhofft sich Grossmann eine „möglichst breite parlamenta­rische Zustimmung“. Verhandlun­gen darüber sollten aber von der Koalition gemeinsam geführt werden, sagt die Bildungssp­recherin. ÖVP-Klubobmann Lopatka geht davon aus, dass die Modellregi­onen auch nur mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP beschlosse­n werden können.

Derzeit sehen die Regierungs­pläne vor, dass pro Bundesland 15 Prozent der Schüler und der Standorte einer Schulart die Gesamtschu­le testen können. Daran will die ÖVP festhalten, sagt Lopatka. (red, APA)

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