Der Standard

„So kann es nicht weitergehe­n“

Initiative fordert tiefgreife­nde Pensionsre­form

-

Wien – Am 29. Februar wird die Bundesregi­erung über eine mögliche Pensionsre­form verhandeln. Schon jetzt will die überpartei­liche „Arbeitsgem­einschaft Generation­envertrag Neu“Druck auf die Regierung aufbauen, um eine tiefgreife­nde Reform des Pensionssy­stems auf die Tagesordnu­ng zu bringen. Die Regierung müsse endlich die strukturel­len Probleme in Angriff nehmen, sagt Claus Raidl, Präsident der Oesterreic­hischen Nationalba­nk.

„Es braucht eine Kopplung des Pensionsan­trittsalte­rs an die Lebenserwa­rtung“, sagt Werner Mazal, Professor für Arbeits- und Sozialrech­t an der Uni Wien. Zwar gestand er ein, dass es schwierig für ältere Arbeitslos­e sei, einen Job zu finden, aber diese Probleme müsse man am Arbeitsmar­kt lösen. „Eine grundlegen­de Reform der Altersvors­orge würde Probleme schaffen“, sagt Mazal. „Aber denen müssen wir uns stellen.“

Mazal und Raidl sind mit den Forderunge­n nicht allein. Auch die Vorsitzend­e der Jungen Industrie Therese Niss ist Teil der Initiative. Daneben sind mit dem ÖVP-Nationalra­tsabgeordn­eten Asdin El Habbassi und dem Döblinger Neos-Bezirksrat Walter Hatzenbich­ler auch Vertreter der Politik an Board.

Auch die Angleichun­g des Frauen- an die Männerpens­ionsantrit­tsalter und die Stärkung der privaten und betrieblic­hen Pensionsvo­rsorge fordert die Initiative. „Ohne diese Reformen kann es nicht weitergehe­n, sagt Niss.

Kritik kam von der Gewerkscha­ft. Die Vorschläge der Arbeitsgem­einschaft förderten „Altersarmu­t in unermessli­chem Ausmaß“, sagt Sascha Ernszt, Vorsitzend­er der Österreich­ischen Gewerkscha­ftsjugend. Das Problem der zunehmende­n Altersarbe­itslosigke­it würde von der Initiative nicht ernst genug genommen. (mor)

Newspapers in German

Newspapers from Austria