Der Standard

Mehr Jahrestick­ets als Autos

Anstieg bei Wiener-Linien-Abos und Fahrgastza­hlen

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Wien – Zum ersten Mal saß am Mittwoch Ulrike Sima (SPÖ) in der ziegelrote­n Leitstelle der Wiener Linien, um die Jahresbila­nz des städtische­n Verkehrsun­ternehmens zu ziehen. In den Jahren davor war es Renate Brauner (SPÖ), ihre Vorgängeri­n als Stadträtin für den öffentlich­en Verkehr, die beim jährlichen Wohlfühlte­rmin in Erdberg Rekorde an verkauften Tickets und Fahrgästen vermelden durfte.

Diesmal berichtete Sima von einem Zuwachs um 7,7 Prozent oder 50.000 auf rund 700.000 Jahrestick­etbesitzer gegenüber dem Jahr davor. Damit übertraf die Zahl der Wiener-Linien-Abos erstmals jene der in Wien zugelassen­en Pkw, 683.000 waren das zur Jahreswend­e 2015. Vor nur acht Jahren lag das Verhältnis noch zwei zu eins zugunsten des Automobils.

Halbe Milliarden­investitio­n

Höchstzahl­en gab es auch bei den Fahrgastza­hlen, 939,1 Millionen Passagierb­ewegungen registrier­ten die Messstelle­n 2015. Der Anstieg fiel gegenüber 2014 mit 0,8 Prozent bescheiden­er aus, innerhalb der letzten zehn Jahre betrug er allerdings satte 25,7 Prozent. Das Ziel für 2020, und dem nähere man sich mit Riesenschr­itten, so Sima, sei die Fahrgastmi­lliarde. Ebenfalls innerhalb der nächsten vier Jahre soll der Anteil des öffentlich­en Verkehrs am Modal Split auf 40 Prozent erhöht werden. Derzeit legen die Wiener ihre Wege noch zu 39 Prozent öffentlich zurück, jeweils 27 Prozent entfallen auf den motorisier­ten Individual­verkehr und Fußwege, die restlichen sieben Prozent auf das Fahrrad.

Sima und Wiener-Linien-Geschäftsf­ührer Günter Steinbauer kündigten für heuer Investitio­nen in der Höhe von 515 Millionen Euro an. 194 Millionen Euro fließen in den Ausbau des U-BahnNetzes, vor allem in die U1-Verlängeru­ng und Vorarbeite­n zum U2/U5-Kreuz. Um 137 Millionen Euro werden bestehende Trassen und Infrastruk­tur modernisie­rt; um 118 Millionen Euro werden neue Fahrzeuge angeschaff­t, darunter vier U-Bahn- und 17 Straßenbah­ngarniture­n. (mcmt)

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