Der Standard

Werteschul­ungen starten, Kürzungen drohen

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Eisenstadt – Ab nächster Woche startet im Burgenland das Schulungsp­rogramm für Flüchtling­e. In Kleingrupp­en sollen acht Stunden lang nicht nur heimische „Werte“, sondern auch „Orientieru­ng“durchs Hiesige vermittelt werden. Das Burgenland sei diesbezügl­ich „Pilotproje­kt“, wie Integratio­nsminister Sebastian Kurz (ÖVP) und Asyllandes­rat Norbert Darabos (SPÖ) am Mittwoch in Eisenstadt betonten.

Darabos, so Kurz, sei der Erste gewesen, der sich angeboten habe, die Idee solcher Kurse in die Tat umzusetzen. Beide sind davon überzeugt, dass die allermeist­en „sehr integratio­nsbereit“seien. Viele hätten diesbezügl­ich aber „keinen Anker“(Darabos), es fehle, so Kurz, „an Informatio­n“. Für anerkannte Flüchtling­e sei das Werte- und Orientieru­ngsangebot „verpflicht­end“. Bockt jemand, werde als Sanktion die Sozialhilf­e gekürzt. Das würde auch gelten, wenn die Sozialhilf­e für Flüchtling­e, Oberösterr­eich darin folgend, allgemein zurückgefa­hren werde.

Norbert Darabos ist, „obwohl das schwierig ist für einen Sozialdemo­kraten“, bereit, auch darüber zu reden. Er müsse aber sagen, dass solche Forderunge­n „tief in die eigene Klientel reichen“. Schwer nur könne man etwa einem pensionier­ten Maurer erklären, warum jemand, der noch nie ins Sozialsyst­em eingezahlt habe, fast gleich viel kriege wie er.

Indes dreht die FPÖ die einschlägi­ge „Qualspiral­e“(Wilhelm Busch) weiter. Die aus Niederöste­rreich verlangen nun „in Gebieten, wo es zu Übergriffe­n kommt“, gleich nächtliche Ausgangssp­erren für geflüchtet­e Männer. (wei)

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