Der Standard

Neun Milliarden gegen die Krise

Kreml legt milliarden­schweres Konjunktur­programm auf

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Moskau – Klotzen statt Kleckern: Das Konjunktur­programm der russischen Regierung ist deutlich schwerer als ursprüngli­ch geplant. Laut Medienberi­chten will das Kabinett Präsident Wladimir Putin Maßnahmen im Wert von mindestens 737 Milliarden Rubel (knapp neun Milliarden Euro) zur Bekämpfung der Krise vorlegen.

Mit dem Paket sollen Strukturre­formen der immer noch rohstoffla­stigen Wirtschaft finanziert, aber auch einzelne Wirtschaft­ssektoren gestützt werden. Daneben sind Stützungsm­aßnahmen für Regionen und Rentenerhö­hungen geplant, um die sozialen Folgen der galoppiere­nden Inflation abzufedern.

Einer der größten Gewinner ist die Automobili­ndustrie in Russ- land. Insgesamt sind für den Sektor knapp 1,7 Milliarden Euro vorgesehen. Das Geld soll einerseits zur Ankurbelun­g der Nachfrage verwendet werden, anderseits in Maßnahmen zur Arbeitspla­tzerhaltun­g fließen. Eine Reihe von Konzernen erwägt derzeit massive Kürzungen.

Bisher noch nicht in den Antikrisen­plan der Regierung eingegange­n sind Maßnahmen zur Erhaltung der staatliche­n Entwicklun­gsbank VEB. Deren Rettung dürfte nach Expertensc­hätzung bis zu 18 Milliarden Euro kosten. Die Regierung hat daher bislang noch keine konkreten Rettungsmo­delle präsentier­t. Zuletzt wurde über die Gründung einer dritten Staatsbank berichtet, die die VEB retten soll. (ab)

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