Apple blickt mit Rekordgewinn in eine ungewisse Zukunft
Der US-Konzern Apple rechnet erstmals seit über einem Jahrzehnt mit einem Umsatzrückgang. Als Gründe nennt Apple-CEO Tim Cook wirtschaftliche Turbulenzen in Schwellenländern. Aber auch die Suche nach dem „nächsten großen Ding“dauert an.
Cupertino – Apple hat die iPhoneVerkäufe im Weihnachtsgeschäft kaum noch steigern können. Der Absatz legte um schmale 0,4 Prozent auf 76,8 Millionen Geräte zu. Das reichte allerdings, um knapp einen neuen Rekordgewinn von umgerechnet 17 Milliarden Euro zu erzielen. Apple erreichte die Marke von einer Milliarde aktiver Kunden. Die Börse reagierte darauf allerdings negativ, es kam zu einem nachbörslichen Minus von mehr als drei Prozent. Der Grund dafür liegt in einer schlechten Wachstumsprognose: Apple erwartet für das nächste Quartal den ersten Umsatzrückgang seit mehr als zehn Jahren.
Marktsättigung steht bevor
Ein Grund dafür ist, dass die Absatzzahlen des iPhones rückläufig sind. Das liegt an der Marktsättigung in der westlichen Hemisphäre sowie wirtschaftlichen Turbulenzen in den Schwellenländern. Das iPhone war allerdings bislang Apples zentraler Wachstumsmotor. Genau dieser Umstand bereitet der Börse aber Kopfzerbrechen: Immerhin verlangt die Logik der Märkte ein stetes Wachstum, und wo dieses herkommen soll, ist derzeit unklar. Ist Apple nach der Rückkehr Steve Jobs’ an die Firmenspitze von einem Hype zum nächsten geschwebt, zeichnet sich aktuell kein „nächstes großes Ding“ab, auch wenn Investoren genau das vehement verlangen.
Die Apple Watch verkauft sich zwar im Vergleich zu anderen Smartwatches sehr gut, relevante Umsätze werden damit aber noch nicht generiert. Und über Berichten über ein eigenes Apple-Auto und Virtual-Reality-Produkte schweben noch viele Fragezeichen. (apo, APA)