„Spotify für Magazine“startet
Digitalkiosk Read.it hat 200 Printtitel im Portfolio
Wien – In den österreichischen Digitalmarkt kommt Bewegung: Nach Blendle, Selectyco und dem APA-Kiosk betritt mit Read.it ein weiterer Anbieter die Bühne, um Verlagshäusern sein Modell der Monetarisierung von Inhalten schmackhaft zu machen. Bei einigen namhaften Verlagen ist das bereits gelungen. Mit den Magazinen der Verlagsgruppe News ( Profil, Trend, News, Woman), der Styria ( Miss, Diva), aber auch des Manstein- ( Horizont, Bestseller) und des Falter-Verlags (allerdings nur Heureka und Sonderhefte) deckt Read.it laut eigenen Angaben 85 Prozent des österreichischen Magazinmarktes ab. Am Mittwoch wurde die App, die gratis für Apple und Android verfügbar ist, in Wien vorgestellt.
Read.it positioniert sich mit einer Flatrate als eine Art „Spotify für Magazine“. Leser sollen nach dem Prinzip des MusikStreamingdienstes künftig zwischen monatlichen Premiumvarianten, die auch Offlinelesen ermöglichen, und einem werbefinanzierten Gratismodell, das alle Medien inkludiert, wählen können. Derzeit fallen für alle verfügbaren Titel 9,99 Euro monatlich an.
Das Ziel sind 30.000 Nutzer bis Ende des Jahres, sagte Read.itManager Jörg Braun zum STANDARD. Hinter Read.it steckt der deutsche Pressegroßhändler PVG – Presse-Vertriebs-Gesellschaft, der in Deutschland mehr als 6.400 Pressestellen beliefert.
Österreich als erster Schritt
Nach dem Markteintritt in Österreich hat PVG spätestens 2017 auch Deutschland und zuvor schon die Schweiz im Visier.
Im Portfolio der App befinden sich zum Start rund 200 Printtitel – neben den österreichischen auch deutsche Blätter wie jene der Funke-Gruppe, der Motorpresse oder von Falkemedia. Von den österreichischen Tageszeitungen sind bis jetzt das Gratisblatt Heute und die Wiener Zeitung an Bord.
Die Einnahmen aus dem Premiumodell und den Werbeerlösen werden nach einem Schlüssel zwischen PVG und den Verlagen aufgeteilt, wobei Braun nicht konkretisieren möchte, wer wie viel bekommt. Nur so viel: „Wir sind nicht schlechter als Blendle.“Beim niederländischen Digitalkiosk, der Artikel vom Gesamtprodukt entkoppelt und einzeln verkauft, verbleiben 30 Prozent bei Blendle, der Rest geht an die Medienhäuser. (omark)