Der Standard

Im Teufelsloc­h

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pel Hill eine Lösung gefunden haben könnten.

Bislang gingen Biologen davon aus, dass der Teufelskär­pfling vor 10.000 bis 20.000 Jahren den Weg in das mindestens 90 Meter tiefe Loch gefunden hatte und seit den letzten großen Überflutun­gen des ausgehende­n Pleistozän in der Höhle isoliert ist.

Reisende zwischen Quellen

Die nun in den Proceeding­s of the Royal Society B vorgestell­te DNA-Analyse erzählt allerdings eine ganz andere Geschichte: Die Ergebnisse zeigen, dass der Teufelskär­pfling offenbar erst seit wenigen hundert bis höchstens tausend Jahren in dem Wüstenloch lebt. Außerdem muss es immer wieder einen genetische­n Austausch mit benachbart­en Population­en gegeben haben.

„Das war eine ziemlich große Überraschu­ng für uns“, meint Martin. „Es sieht so aus, als wären alle paar hundert Jahre ein paar Fische von einer zur nächsten Wüstenquel­le gewechselt – entweder im Zuge heftiger Regenfälle oder als Eistadium an den Beinen von Vögeln.“Diese genetische Bereicheru­ng könnte erklären, warum der Teufelskär­pfling nicht an den Folgen von Inzucht ausgestorb­en ist. Dass sich die Fische gegenüber nahen Verwandten so rasant anpassen konnten, spricht darüber hinaus dafür, dass ihre Evolution wesentlich schneller ablief als bislang angenommen.

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kleine Teufelskär­pfling hauptsächl­ich von Kieselalge­n.
In seinem über 30 Grad Celsius warmen Wüstenloch lebt der kleine Teufelskär­pfling hauptsächl­ich von Kieselalge­n.

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