Dutzende Tote bei Anschlägen nahe Damaskus
Damaskus – Die sunnitische Terrormiliz „Islamischer Staat“(IS) hat sich zu einem Anschlag nahe einer schiitischen Pilgerstätte in Syrien bekannt. In einer am Sonntag im Internet verbreiteten Erklärung hieß es, zwei „Soldaten des Kalifats“hätten bei einem „Märtyrereinsatz in einem Nest der Ungläubigen“in Sayyida Zeinab zumindest 60 Menschen getötet und 120 weitere verletzt.
Nach Angaben der amtlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana war in der Nähe des schiitischen Schreins südlich von Damaskus eine Autobombe explodiert; gleichzeitig sprengten sich dort auch zwei Selbstmordattentäter in die Luft.
Die Sayyida-Zeinab-Moschee beherbergt das Grab einer Enkelin des Propheten Mohammed und gilt als wichtige Pilgerstätte schiitischer Muslime. Das Heiligtum war bereits im Februar 2015 Ziel eines Anschlags: Damals sprengten sich zwei Selbstmordattentäter in die Luft und rissen dabei vier Menschen mit in den Tod. Im gleichen Monat starben bei einem Anschlag auf einen Pilgerbus auf dem Weg nach Sayyida Zeinab neun Menschen. Zu der Tat bekannte sich damals allerdings die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete Al-Nusra-Front.
Militärhilfe aus Den Haag
Die Luftstreitkräfte im Kampf gegen den IS in Syrien erhalten Verstärkung: Die Niederlande beschlossen am Freitagabend Einsätze vor allem im Osten Syriens, um die von dort laufende Versorgung von IS-Kämpfern im Irak zu stoppen. „Wir sind davon überzeugt, dass nur ein gemeinsames Vorgehen dem Irak und Syrien erneut Stabilität bringen kann“, erklärte Außenminister Bert Koenders. Die Niederlande sind bereits seit 2014 Teil der internationalen Koalition gegen den IS im Irak. (red)